Materialunverträglichkeit
Bei der Verwendung von Glas im Bauwesen und insbesondere an
Fassaden stehen häufig unterschiedliche Kunststoffsysteme
zueinander in Kontakt. Dazu gehören etwa
Verbundglas-Zwischenschichten, der Randverbund bei
Isolierverglasungen, Verglasungsklötze, Dichtungen des
Fassadensystems, Isolierstege oder SG-Verklebungen.
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Vor allem in der Fassade ist es unvermeidlich, dass viele verschiedene Kunststoffe miteinander in Kontakt stehen. Zwischen diesen Stoffen kann eine Wechselwirkung stattfinden, die in der Regel physikalischer Natur (Materialtransport durch Diffusionsprozesse), seltener auch chemischer Natur (chemische Stoffumwandlung infolge der Diffusionsprozesse) ist. Diese Wechselwirkungen bewirken meist eine Veränderung von Volumen und Materialeigenschaft (Steifigkeit, Festigkeit und Viskosität). Verfärbungen und Rissbildungen sind dabei keine seltenen Begleiterscheinungen. Besonders die Wanderung von Weichmachern ist Ursache für Schäden, die von optischen Mängeln bis hin zum Verlust der Tragfähigkeit reichen. Typische Schadensbilder bei Gläsern sind sogenannte Butylläufer in Isolierverglasungen oder Delaminationen bei Verbundsicherheitsverglasungen.
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Die Prüfung der Verträglichkeit von Dichtstoffen in Isolierglas
kann nach der ift-Richtlinie DI-01/1: Verwendbarkeit von
Dichtstoffen, Teil 1: Prüfung von Materialien in Kontakt mit
dem Isolierglas-Randverbund erfolgen. Für
Verbundglas-Zwischenschichten gilt die ift Richtlinie DI 02/1:
Verwendbarkeit von Dichtstoffe, Teil 2: Prüfung von Materialien in
Kontakt mit der Kante von Verbund- und Vebundsicherheitsglas.
Prüfungen zur Verträglichkeit von Materialien, die mit
Silikonverklebungen in Kontakt stehen, werden in der ETAG 002-1:
Gestützte und ungestützte Systeme / Leitlinie für die Europäische
Technische Zulassung für Geklebte Glaskonstruktionen
vorgeschlagen.
Damit die Wechselwirkung zwischen verschiedenen Kunststoffen
nicht im schlimmsten Fall zum Schaden führt, muss zusammenfassend
sichergestellt sein, dass
- alle Komponenten die zugewiesene Funktion bis zum Ende der geplanten Lebensdauer erfüllen,
- die eingesetzten Kunststoffe untereinander verträglich sind und
- die eingesetzten Kunststoffe durch die gegebenen Umwelteinflüsse nicht beeinträchtigt werden.
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