Haus W in Lilling

Ökologische Haustechnik und Pelletsheizung

Kirschbäume und Bauernhöfe prägen die ländliche Idylle des kleinen Dorfes Lilling in der Fränkischen Schweiz. Hier entstand auf einem 2.000 m² großen Grundstück ein Einfamilienhaus nach Plänen des Nürnberger Architekten Markus Gentner. Um den Neubau den umliegenden Bauernhöfen mit ihren Wohn- und Wirtschaftgebäuden anzupassen, teilte der Architekt das Wohnhaus als Dreiseitenhof auf: Ein Wohn- und ein Schlafgebäude sind zusammen mit einer Remise U-förmig um einen Innenhof gruppiert. Mittig steht ein alter Kirschbaum. Der Zugang im Gelenk verbindet die drei Baukörper. Gemäß der regionalen Bautradition sind die Häuser mit steilen Satteldächern versehen.

Innenhof mit altem Kirschbaum
Einfahrt
Garten mit Wiese und Obstbäumen

Im Wohnhaus sind auf einer Fläche von 209 m² raumübergreifende Bereiche für gemeinschaftliche Nutzungen angeordnet: Kochen, Essen, Wohnen und Arbeiten folgen ebenerdig von Osten nach Westen aufeinander. Darüber erstreckt sich eine Galerie unter dem sonst offenen hohen Dach. Die vollständig verglasten Stirnseiten der Ost- und Westfassade schaffen großzügige Sichtbeziehungen zwischen innen und außen.

Das Schlafhaus ist zweigeschossig: unten liegen die Sanitär- und Nassbereiche sowie die Schlafzimmer, im  darüber liegenden Dachgeschoss befinden sich Räume für Arbeiten und für Wellness. Die mit Lärchenholz verkleidete Remise beherbergt eine Garage sowie die Heizung für das neue Gehöft. Sie begrenzt den Innenhof im Osten.

Energiekonzept
Auf eine mechanische Lüftungsanlage wurde aus ökologischen Gründen bewusst verzichtet. Passend zur ländlichen Umgebung wird Holz in Form von Pellets zum Heizen genutzt. Eine automatische Pelletsheizung versorgt das Haus mit Wärme und Warmwasser. Gelagert werden die Pellets in der Remise. Im Essbereich verbreitet ein Kamin mit großem Sichtfenster Strahlungswärme und sorgt für eine behagliche Atmosphäre. Ein Edelstahlschornstein führt die Abgase über Dach.

Auch draußen ist alles öko: Bei den Außenanlagen wurde auf geringe Oberflächenversieglung geachtet, Regenwasser vom Dach wird in eine Zisterne rückgeführt und eine mikrobiologische Kleinkläranlage behandelt das Abwasser.

Das Haus wurde 2009 mit dem Architekturpreis „Zukunft Wohnen“ in der Kategorie „Wohnen auf dem Land“ ausgezeichnet.

Bautafel

Architekten: Markus Gentner, att architekten, Nürnberg
Projektbeteiligte: Ingenieurbüro Dr. Kreutz und Partner, Nürnberg (Tragwerksplanung); Ruedell Lichtdesign, Nürnberg (Lichtplanung); g(ART)en, Uwe Thielemann, Nürnberg (Außenanlagen), Holzhaus Ehret, Bruckberg (Dach)
Bauherr: Fam. Wesolowski, Gräfenberg
Fertigstellung: Juni 2006
Standort: Lilling bei Gräfenberg
Bildnachweis: att architekten / Stefan Meyer, Berlin

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