Ardesia Fontanabuona

Ligurischer Schiefer

Vieles in der italienischen Provinz Genua erinnert an die Jahrhunderte alte Tradition des Schieferabbaus: Tausende von Dächern, hochherrschaftliche Treppenaufgänge, mittelalterliche Kirchen mit schachbrettartigen Fassaden oder sogar profaner Schultafeln, Feuerstellen und Türrahmen. Im südöstlich von Genua gelegenen Tal Fontanabuona wird seit langem Schiefer abgebaut, bis heute sind fast 30 eigenständige Steinbrüche bzw. Schieferstollen in der Region zu finden. Sie gewinnen den Ardesia, die ligurische Variante des Natursteins, entweder im Tage- oder Untertagebau. Einige der Minen sind übrigens für Besucher geöffnet und beeindrucken schon aufgrund ihrer schieren Größe.

Historischer Schieferabbau in Ligurien
Der Mailänder Architekt Antonio Citterio verbaute Ligurischen Schiefer als Kamin in einem Moskauer Hotel
Ardesia als Bodenbelag in einem Showroom in Barcelona/E

Wie in Deutschland hat sich die Art der Gewinnung in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Früher durch Spitzhacke und den Transport von Hand geprägt, stellen heute technische Hilfswerkzeuge eine enorme Erleichterung für die Bergarbeiter vor Ort dar. So kommen z.B. in den Steinbrüchen und den weiterverarbeitenden Betrieben computergesteuerte Maschinen zum Einsatz, die eine unkompliziertere und schnellere Bearbeitung gewährleisten.

Ardesia ist ein dunkler, fast schwarzer Stein, der trotz seines geringen Alters von 70 bis 80 Millionen Jahren als gut verfestigt gilt - zum Vergleich: Moselschiefer ist vor 350 - 400 Mio. Jahren entstanden. Der italienische Schiefer wird in der Regel als ungemustert und gut spaltbar bezeichnet, Fossilien bzw. Farbschattierungen sind nur selten zu finden. Er zählt als Tonschiefer zu den Sedimentgesteinen und weist einen Härtegrad nach Mohs von 5 auf. Dem direkten Sonnenlicht ausgesetzt, verändert der ligurische Schiefer seine Farbe und wird heller, im Italienischen wird er dann als „cotto“ bezeichnet.

Seine Anwendungsbereiche liegen im Innen- und im Außenraum, allerdings wird der italienische Schiefer in Deutschland aufgrund seiner chemischen Zusammensetzung und unseres raueren Klimas als Dach- bzw. Fassadenmaterial nicht uneingeschränkt empfohlen. Je nach Qualität kann der Stein auf Böden, als Treppenstufen und Küchenarbeitsplatten, für Möbel oder die Basis von Billardtischen verwendet werden. Tatsächlich befinden sich unter vielen Billardtischen ein bis drei Schieferplatten, oft aus Ligurien, die seit 200 Jahren als optimale Spielgrundlage gelten.

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Schieferarten

Moselschiefer

Spaltbarkeit

Werkstoff Schiefer

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