Brandschutz ist aktiver Umweltschutz
Publikation des Bundesverbands Technischer Brandschutz (BVFA)
Dass Brandschutz einen wertvollen Beitrag zum Umweltschutz leistet, ist wenigen bewusst. Durch Brandereignisse und insbesondere Großbrände werden jedes Jahr enorme Mengen an CO2, giftigen Brandgasen und gefährlichen Brandrückständen freigesetzt. Eine Umweltbelastung, die nicht zu vernachlässigen ist, und ohne einen effizienten vorbeugenden – aber auch ohne abwehrenden, organisatorischen und anlagentechnischen Brandschutz weit höher sein würde. Brandschutz ist aktiver Umweltschutz lautet der Titel einer Publikation in der Reihe BrandschutzKompakt, herausgegeben vom Bundesverband Technischer Brandschutz bvfa (Ausgabe August 2023). Sie beleuchtet ganz unterschiedliche Aspekte.
Gallerie
In vielen Ländern weltweit entstehen Hochhäuser in Holzbauweise. Weil Holz große Mengen an CO2 bindet, ist es ein beliebtes Baumaterial. Im Brandfall jedoch wird das gebundene Treibhausgas in großen Mengen freigesetzt. Vorbeugender Brandschutz trägt zur Vermeidung von Brandereignissen bei. Der anlagentechnische und der abwehrende Brandschutz tragen im Notfall dazu bei, dass die freigesetzte CO2-Menge minimiert wird.
Im anlagentechnischen und abwehrenden Brandschutz sind Schaumlöschmittel unverzichtbar. Fluorhaltige Schaumlöschmittel galten lange Zeit als besonders leistungsfähig – und damit ideal für schwierige bzw. große Brände. Diese Löschmittel basieren auf per- und polyfluorierten Alkylverbindungen (PFAS), welche eine große Umweltbelastung darstellen, da diese in der Natur nicht abbaubar sind. Aus Umweltschutzgründen wurden EU-weit bereits einige Löschmittel auf Basis von PFAS verboten; der 04. Juli 2025 bedeutet das endgültige Aus für diese Schaumlöschmittel. Die Umrüstung bestehender Anlagen und Nutzer ist also erforderlich – das betrifft Feuerwehren, Schaumlöschanlagen, selbst Handfeuerlöscher. Das ist aufwendig, wenn sich die vorhandene Anlagentechnik nicht so einfach auf fluorfreie Löschmittel umstellen lässt; denn diese haben im Regelfall eine höhere Viskosität.
Ein wichtiger Beitrag zum Umweltschutz sind aufladbare Feuerlöscher. Bereits seit 1912 bekannt, zählt diese Technik mittlerweile zum Standard für Feuerlöscher aller Größen und Einsatzbereiche. Der zum Betrieb notwendige Druck wird erst beim Einsatz aufgebaut – im Gegensatz zu Einwegprodukten. Aufladbare Löscher sind sicher, robust, einfach zu prüfen und zu warten. Auch Handfeuerlöscher sind mit fluorfreien Löschmitteln verfügbar.
Die E-Mobilität ist ein wichtiger Baustein nachhaltiger Entwicklung; allerdings birgt sie in Bezug auf den Brandschutz neue Herausforderungen. Lithium-Ionen-Batterien, welche hauptsächlich für Elektrofahrzeuge verwendet werden, können sich selbst entzünden, haben eine hohe Energiedichte und setzen im Brandfall große Energiemengen frei. Auch in Gebäuden werden Lithium-Ionen-Batterien zunehmend eingesetzt: zur Speicherung regenerativer Energien und in Großanlagen zur Netzstabilisierung. Ein geeignetes Löschmittel ist Wasser, dessen Kühleffekt dabei entscheidend ist. Moderne Brandmeldesysteme sind in der Lage, Brände bereits in der Entstehungsphase zu entdecken, gezielt Sprinkleranlagen zu aktivieren und den Brand einzudämmen (und damit die Freisetzung von CO2) sowie den Verbrauch von Wasser oder anderen Löschmitteln zu reduzieren.
Eine andere Lösung zur Vermeidung bzw. Bekämpfung von Bränden durch Lithium-Ionen-Batterien sind Sauerstoffreduktionsanlagen. Diese halten den Sauerstoffgehalt in einem Raum (oder Gefahrgutschrank) unter der für eine Entzündung notwendigen Luftkonzentration. Batterieräume und -schränke verfügen heute über ein Filtersystem, das toxische Gase und Stäube genauso wie Funken und Flammen zurückhält.
So veranschaulichen die Beiträge, wie Brandschutz einen
wichtigen Beitrag zum Umweltschutz leistet. Die 12-seitige, farbig
illustrierte Publikation steht kostenfrei als Download auf der
unten genannten Webseite des bvfa (siehe Surftipps) zur
Verfügung.
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