Handgemachte Sichtbetonmöbel
Von der Ebene in den Raum
Teilweise wirken die schottenartigen Gitterstrukturen, als seien
sie gerenderte 3D-Modelle für ein Computerspiel. Tatsächlich
entstehen die Möbel des jungen Designers Thomas Musca durch die
Extrusion zweidimensionaler Zeichnungen von Gitterstrukturen. Das
statische Prinzip dahinter ist meist das des Vierendeel-Trägers:
zusammenhängende Viereck-Rahmen, die von vier Stäben gebildet
werden.
Gallerie
Mit seinem Unternehmen Cassius Castings entwirft Musca – oft auch in Zusammenarbeit mit Duyi Han – auf Bestellung die exklusiven Stücke aus Sichtbeton. Sobald er seine Entwürfe digitalisiert hat, werden die Schalungen aus Lindenholz, MDF-Platten, Heiß- und Sekundenkleber gebaut. In diese wird hochfester Glasfaserbeton eingefüllt. Schon eine Stunde später können die Möbel ausgeschalt werden. Zur Umsetzung seiner Entwürfe inszeniert der Designer sogenannte „Pour Parties“, zu denen Freunde und Kunden eingeladen werden.
Bisher entwickelte Musca mit seinem Unternehmen vor allem
Sitzbänke, Stühle und Tische. Die Möbel eignen sich dabei für das
Aufstellen im Freien ebenso wie für den Innenraum. Im Fokus der
Entwürfe steht nicht allein die Optik, sondern auch die
Funktionalität des Designs. Dass auch statische Überlegungen die
Gestalt formen, zeigt ein Tisch, bei dem zwei Betonträger und eine
Glasplatte allein deshalb zusammenhalten, weil die Wirkung von
Gravitation und Reibungskraft fein austariert sind.
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