Museumsreifes Tragwerk
Carbonbetonbrücke im Deutschen Museum in München
Ins Deutsche Museum in München schaffen es in der Regel vor allem Ausstellungsstücke, die einen Blick in die Grundlagen von Naturwissenschaft und Technik erlauben. Doch in der modernisierten Abteilung für Brücken- und Wasserbau wird zukünftig auch ein Exponat zu besichtigen sein, dass es so noch nicht gegeben hat: Eine Carbonbetonbrücke mit einem Konstruktionsgewicht von lediglich 2,1 Tonnen und einer Stärke, die zwischen 160 und gerade einmal 60 Millimetern variiert.
Gallerie
Entwickelt wurde das Bauwerk als Demonstrator des Forschungsprogramms „Leicht Bauen mit Beton – Grundlagen für das Bauen der Zukunft mit bionischen und mathematischen Entwurfsprinzipien“ (DFG-Schwerpunktprogramm 1542) unter Federführung der Technischen Universität Dresden, Institut für Massivbau.
Die 9,50 Meter lange und 1,20 Meter breite Brücke ist eine filigrane Konstruktion aus zwei flach geneigten, v-förmigen Stützen und einem dreischichtig konzipierten Überbau. Die Stützen und die fünf Segmente, die den unteren Teil des Überbaus bilden, wurden aus Carbonbeton in Dresden vorgefertigt. Bei Letzteren handelt es sich um 20 Millimeter dünne, mit textilen Gelegen bewehrte Schalen.
Die oberen beiden Schichten des Überbaus wurden dann in München ergänzt. Die Mitte des Sandwiches bildet Infraleichtbeton, der in seiner Stärke variiert und für die nötige Steifigkeit der Konstruktion sorgt. Mit einer Dichte von nur circa 800 kg/m3 gewährleistet er zudem ein geringes Gewicht der Brücke. Den oberen Abschluss des Hybridbauteils bildet eine 20 mm dünne, gerade Carbonbetonschicht.
Besichtigt werden kann die Carbonbetonbrücke im Deutschen Museum
voraussichtlich ab Anfang 2022.
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