Akustik in Büro und Objekt
Raumakustik & Medien-/Konferenztechnik
Dokumentation des 2. Symposiums Büro. Raum. Akustik. Köln 2011
Fraunhofer IRB Verlag, Stuttgart 2013
196 Seiten mit zahlr. farb. Abb., kartoniert
Preis: 35,00 EUR
ISBN 978-3-8167-9079-2
Die aktiven und passiven Möglichkeiten zur raumakustischen
Gestaltung von Räumen für eine optimale Sprachwiedergabe sind Thema
des Buches Akustik in Büro und Objekt – Raumakustik
& Medien-/Konferenztechnik, das die Inhalte eines Symposiums in
Köln 2011 zusammenfasst. Enthalten sind zehn Vorträge zu ganz
unterschiedlichen technischen, gestalterischen und
naturwissenschaftlichen Aspekten, die sich an Planer und Nutzer von
Gebäuden, an Bauherren und Personalvertretungen, Arbeitsmediziner
und Hersteller von Büroeinrichtungen richten.
Der erste Beitrag befasst sich mit aktuellen Forschungen zum
„richtigen" Ton: Welche Auswirkungen haben zu viele Reflexionen auf
das Hören? Die negativen Auswirkungen eines Großraumbüros mit
Ganzglasfassade und Betonkernaktivierung beschreibt J.-M. Baum in
seinem Beitrag „Akustik planen und gestalten“. Weil man das
Weghören nicht trainieren kann und die Sprache beim menschlichen
Ohr „immer Vorfahrt" hat, lässt sich die Raumakustik in solchen
offenen Arbeitswelten nur verbessern, in dem die
Sprachverständlichkeit gemindert wird. Großraumbüros seien oftmals
geprägt von „Akustiksmog durch nicht arbeitsrelevante
Schallenergie" – auch Flüstern gehöre dazu. Poröse Absorber lassen
sich zur Abminderung hoher Töne einsetzen, membrane, schwingende
Absorber für tieffrequente Töne. Ziel sei eine „akustisch
komfortable Diskretion“. Zur Minderung der Schallfortleitung des
Reflexionsschalls müsse die Decke zu mindestens 80% und die Wände
zu rund 20% mit Absorbern
der Klasse B ausgestattet sein. Als schirmende Maßnahme um die
Arbeitsplätze seien Stellwände in einer Höhe von 140 cm
geeignet.
In seinem Beitrag „Kommunikation in Blickgeschwindigkeit – Offene
Arbeitswelten als Herausforderung“ betont Autor W. Eitel, wie
wichtig es sei, für die wesentlich komplexere Arbeitswelt von heute
Räume zu entwickeln, die eine Kommunikation im Team fördern und
nicht behindern. So sollten Betroffene zu Beteiligten gemacht und
ihre Bedürfnisse in die Konzeption integriert werden. Als
Veranschaulichung dient ein neues Firmengebäude des Unternehmens
Vollack, zu dessen Beschäftigten der Autor gehört.
Weitere Beiträge befassen sich mit der Kompensation von
Hörverlusten durch technische Mittel sowie einer detaillierten
Beschreibung der Wirkungsweise unterschiedlicher Schallabsorber im
Vergleich. Die Inhalte sind umfassend und detailreich; über die
Hälfte der Beiträge ist für Architekten lesenswert und interessant,
ein kleiner Teil hingegen allzu fachspezifisch.
Aus dem Inhalt:
- Wohlfühlen mit dem richtigen Ton: Aktuelle Forschung und Technik
- Die Bedeutung des Lichtes für Büro und Verwaltung
- Akustik planen und gestalten
- Acoustical Design of Speech Rooms using the complete acoustical palette: Absorption, Reflection, Diffusion and Isolation
- Kommunikation in Blickgeschwindigkeit – Offene Arbeitswelten als Herausforderung
- Kombinierte Wirkung bauphysikalischer Parameter im Büroumfeld
- Innovative Hörunterstützung in Kommunikationssystemen
- Medientechnik und Beschallung im Umfeld moderner Bürolandschaften
- Implikationen des demographischen Wandels für die akustische Gestaltung von Büroarbeitsplätzen
- Schallabsorber – Messung, Bewertung, Anwendung