_Treppen
Umbau eines Schlosses im Périgord/F
Zweiläufige gemauerte Treppe mit Eckpodest
Das international tätige französische Innenarchitektenpaar hatte sich im Süden Frankreichs ein Manoir, ein Herrschaftshaus aus dem 17. Jahrhundert, ausgeguckt und in 17 Jahren Bauzeit Stück für Stück modernisiert und ihren Zwecken gemäss umgebaut. Dabei haben sie sich nicht nur an Auflagen des Denkmalschutzes gehalten, sondern im Inneren des alten Gemäuers mit bewusst neuen Applikaten Spannung erzeugt. Den 5 Meter hohen Raum des Erdgeschosses hat der Bauherr und Innenarchitekt zu einem Licht durchfluteten Atelier umfunktioniert. Wände, Boden und Decke wurden in Weiß gehalten, um möglichst viel Helligkeit in die große Raumtiefe zu leiten. Diesem Prinzip ordnet sich auch die Treppe unter.
Gallerie
Treppe
Wie eine Plastik wurde in den hohen Atelierraum eine Treppe
eingebunden, deren Weiß sich den übrigen Bauteilen wie Decken und
Wänden anpasst. Dadurch scheint die Treppe wie mit ihnen verwachsen
zu sein. Über den offenen Kamin hinweg, der das Eckpodest trägt,
läuft das Zickzack des unteren Laufes in die Raumecke, um kurz vor
ihr zu wenden und im weiteren Lauf frei im Raum zur Galerie zu
führen. Die Untersicht des zweiten Laufes ist abgetreppt. Oberhalb
des Ateliers verbindet eine weitere Treppe die Bibliothek. Analog
zur unteren Treppe sind auch hier alle Treppenteile in Weiß
gehalten. Alle Bauteile sind verputzt und gekalkt; die belasteten
waagerechten Auftritte wie der Boden wurden mit Latex
gestrichen.
Bildnachweis: Henry Bourne
Bautafel
Innenarchitekten: Gilles und Camilla Saint-Gilles, Miami/USA
Bauherren: die selben
Standort: Périgord, Frankreich
Fertigstellung: 2000
Treppentyp: zweiläufig gerade mit Eckpodest