Oerliker Park Turm in Zürich
Spindeltreppe um Betonhohlzylinder
Der Zürcher Stadtteil Oerlikon hat sich im Lauf der letzten zwei Jahrzehnte von einem Industriestandort in ein attraktives Wohn- und Geschäftsviertel verwandelt. lm Zuge der Transformation ist zwischen 1999 und 2001 auch der Oerliker Park entstanden. Geplant wurde er von den Landschaftsarchitekten Zulauf, Seippel und Schweingruber aus Baden zusammen mit den Architekten Sabina Hubacher und Christoph Haerle aus Zürich. Gemeinsam hatten sie mit ihrem Entwurf einer waldartigen Halle aus rund 1.000 Bäumen sowie einigen ergänzenden Bauten den zuvor ausgelobten Wettbewerb gewonnen.
Gallerie
Ein zu hoher Grundwasserstand, eine zu enge Anpflanzung und eine
Baumkrankheit vereitelten die Pläne der Baumhalle jedoch.
Mittlerweile sind die kränkelnden Bäume auf der Westseite des Parks
durch gesunde und deutlich weniger Exemplare ersetzt worden. Von
der ursprünglichen Planung geblieben sind die holzbeplankte
Lichtung im Zentrum des Platzes, der rote Betonpavillon mit WC und
Kochnische als Bühne, Festort und Spielfläche, der türkisfarbene
Brunnen und der blaue Aussichtsturm. Neu hinzugekommen ist 2009 ein
großes Klettergerüst zum Spielen.
Treppe
Der Turm ist das weithin sichtbare Wahrzeichen des Parks und des gesamten Stadtviertels in Zürichs Norden. Wenn sich das Blätterdach im Laufe der Zeit doch noch über der Platzfläche schließt, wird er als Vertikale die Natur durchstoßen und so gewissermaßen als Bindeglied zwischen Stadt und Land dienen.
Das Entwurfs- und Konstruktionsprinzip des Bauwerks ist einfach:
Entlang eines Stahlbetonhohlkörpers windet sich in etwa sieben
360°-Drehungen eine Stahlwangentreppe spindelförmig zum
Aussichtspodest hoch. Der Kopf des Turms besteht aus einer
zweigeschossigen Stahlkonstruktion als Dach und einer weiteren
Aussichtsplattform. Der Treppenlauf selbst wird begleitet von
einfachen Edelstahlgeländern mit Stabgeländerfüllung. Gegen
unwillkommene Tauben und Spatzen, für sich entwickelnde
Rankgewächse und zudem als optischer Halt für nicht ganz
Schwindelfreie wurde ein Maschendrahtgewebe über den Zylinder
gezogen.
Bautafel
Architektur: Sabina Hubacher, Christoph Haerle, Zürich
Projektbeteiligte Zulauf Seippel Schweingruber, Baden (Landschaftsarchitekten); Pius Vollenweider, Zürich (Bauleitung Hochbau); Klaus Schneider, Bachenbüchach (Tragwerk)
Bauherr/in: Tiefbau- und Entsorgungsdepartement Stadt Zürich
Fertigstellung: 2001
Standort: Blauer Turm, Armin-Bollinger-Weg 1, 8050 Zürich, Schweiz
Bildnachweis: René Rötheli, Atelier für Fotografie, Baden und Tom Kawara, Zürich
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