Dezentrale Energiesysteme in der Praxis
Micro Smart Grid im Parkhaus vom Fraunhofer Institut Stuttgart
Der Ruf nach mehr Elektroautos anstelle von Fahrzeugen mit
Verbrennungsmotor wird immer lauter. Doch eine Voraussetzung ist
die gute Infrastruktur der Ladestationen, die bestenfalls aus
regenerativen Energiequellen gespeist werden. Der Frage, wie
mithilfe von intelligenten Stromnetzen (Smart Grids) nachhaltige
Mobilitäts- und Energiekonzepte für die Städte der Zukunft aussehen
können, geht das Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und
Organisation (IAO) nach. Eine Thematik, die durchaus auch
beachtenswert ist für die Planung von Stadtentwicklung- und
quartieren sowie Gebäuden.
Gallerie
An zukunftsweisenden, vernetzten Systemlösungen arbeitet das interdisziplinäre Wissenschaftlerteam im IAO-Geschäftsfeld Stadtsystem-Gestaltung & Mobilitäts- und Innovationssysteme – mit dem übergeordneten Ziel, eine klimafreundliche, sichere und effiziente Energieversorgung zu gewährleisten. Ein praxisnahes Beispiel dezentraler Energiesysteme für Elektroautos erprobt die Gruppe Mobility Ecosystems mit einem Micro Smart Grid im Parkhaus des Institutszentrums Stuttgart. Unter wissenschaftlicher Begleitung werden im sogenannten Living Lab neueste Technologien im Alltagsbetrieb demonstriert und als Grundlage für eigene Entwicklungen genutzt.
Eine auf dem Parkhausdach montierte Photovoltaikanlage mit bis
zu 30 kW Leistung versorgt lokal die Flotte von 45
Elektrofahrzeugen komplett mit solar erzeugtem Strom. Die
Integration einer Kleinwindkraftanlage in das System ist geplant.
An über 30 Normalladestationen mit bis zu 22 kW Leistung kann der
E-Fuhrpark geladen werden. Zusätzlich gibt es zwei
Gleichstromschnellladestationen mit bis zu 150 kW Leistung, sodass
der Ladevorgang hier nur wenige Minuten dauert. Die Station ist
kompatibel mit drei verschiedenen Stecksystemen (CCS, CHAdeMO und
Typ2), die herstellerabhängig variieren. Überschüssige Energie der
PV-Anlage wird in einer Lithium-Ionen-Batterie mit 100 kWh
Kapazität gespeichert und so ein dynamisches Lastenmanagement von
Erzeugung und Verbrauch ermöglicht. Ein intelligentes
Energiemanagement erfolgt mit der vom Fraunhofer IAO entwickelten
Steuerung über die zentrale Leitwarte.
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