Textilbeton mit Flachs
Naturfaserverstärkte Betonbrücke
Unter Textilbeton versteht man für gewöhnlich einen Beton, der mit Geweben aus Carbon oder Glasfaser verstärkt ist. Ein Pilotprojekt des Fraunhofer-Instituts für Holzforschung / Wilhelm-Klauditz-Institut (Fraunhofer WKI) erweitert das Spektrum des Begriffs mit einer Bewehrung aus Flachs in eine neue Richtung. Eine auf der Grundlage entsprechender Forschungen entstandene naturfaserverstärkte Betonbrücke konnte Mitte Januar 2019 auf der Messe Bau in München in Augenschein genommen werden.
Gallerie
Das Flachstextil kann – je nach Anforderung – durch einzelne
Stränge aus Polymerfaser zu einem Mixgewebe ergänzt werden. Damit
die Naturfasern nicht verwittern, kommt ein Hochleistungsbeton
(UHPC) zum Einsatz, dessen dichtes Gefüge die Fasern vor
schädlichen Einflüssen schützen soll. Die Verwendung nachwachsender
Rohstoffe bei der Produktion von Betonbauteilen soll zum einen die
Kohlenstoffdioxid-Bilanz des Betons verbessern und zum anderen die
Herstellungskosten reduzieren. Für die am Fraunhofer WKI erstellten
Bauteile wurde darüber hinaus eine Beton-Eigenentwicklung des
Forschungsinstituts verwendet, die darauf ausgerichtet ist, eine
möglichst geringe Menge an Primärrohstoffen zu verbrauchen. Dadurch
wird die Ökobilanz des Kompositwerkstoffs noch einmal
verbessert.
Fachwissen zum Thema
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