Lüftung von Abwasserleitungen
Leitungsarten und Ventile
Grundsätzlich gilt in Deutschland, dass jede Fallleitung über Dach geführt werden muss. Alle zulässigen Lüftungssysteme sind in DIN EN 12056-2, Abschnitt 4, beschrieben. Neben der vorzugsweise anzuwendenden Hauptlüftung sind auch Entwässerungsanlagen mit Nebenlüftung, direkt und indirekt, zulässig. Die Lüftung leitet Kanalgase ab und soll Über- bzw. Unterdruck im Rohrsystem verhindern.
Gallerie
Einteilung der Lüftungsleitungen
Zur einheitlichen Darstellung werden Lüftungsleitungen folgendermaßen unterteilt:
- Hauptlüftung
Verlängerung der Schmutzwasserfallleitung, die über Dach geführt wird und deren Ende zur Atmosphäre offen ist.
- Sammelhauptlüftung
Die Sammelhauptlüftung fasst mehrere Hauptlüftungen zusammen, um die Dachdurchführungen zu reduzieren.
- Direkte Nebenlüftung
Zusätzliche Lüftung der Fallleitung durch eine Lüftungsleitung, die in jedem Geschoss mit der Fallleitung verbunden ist.
- Indirekte Nebenlüftung
Zusätzliche Lüftung der Anschlussleitungen durch eine Lüftungsleitung über Dach oder Rückführung an die Hauptlüftung.
- Umlüftung
Lüftungsleitung zur Be- und Entlüftung von Einzel- und Sammelanschlussleitungen. Sie dient der Entlastung der Anschlussleitung.
Belüftungsventile werden zum Vereinfachen der Belüftung des Entwässerungssystems eingesetzt. Sie können mit dem Hauptlüftungssystem als Ersatz für Umlüftungen oder indirekte Nebenlüftungen zum Abbau von Unterdruck eingebaut werden. Nach der nationalen Restnorm DIN 1986-100 dürfen Belüftungsventile in Entwässerungsanlagen mit dem Hauptlüftungssystem als Ersatz für Um- und Nebenlüftungsleitungen, als Hauptlüftung bei Ein- und Zweifamilienhäusern, wenn mindestens eine Fallleitung über Dach geführt wird und als Einzelbelüftung von Entwässerungsgegenständen mit Abflussstörungen bei Altanlagen eingesetzt werden.
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