Die öffentliche Parkanlage Jardines Mediterráneos de la
Hoya verbindet behutsame Stadt- und Raumplanung mit der
Restauration historischer Landschaften. Das im südspanischen
Almería gelegene Projekt des andalusischen Büros KAUH Architekten
ging aus einem öffentlichen Wettbewerb im Jahr 2009 hervor.
Aufgrund der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise 2008 und den
schweren Folgen für die spanische Wirtschaft konnte das Bauvorhaben
zunächst nicht realisiert werden. Erst elf Jahre später konnte das
Projekt mit Mitteln der EU wiederaufgenommen werden. Ende 2023
wurde der Park eröffnet.
Gallerie
Der Park wird im Südwesten durch den Hügel der Alcazaba, im Nordosten durch den Hügel von San Cristobal, im Nordwesten durch die Mauer von Jayrān und im Südosten durch den Damm von Calle Luna begrenzt.
Bild: Fernando Alda
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Die Festungsmauer von Jayran.
Bild: Fernando Alda
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Die bestehenden Terrassen wurden in ihrer topografischen Struktur erhalten.
Bild: Fernando Alda
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Der Schutz der Überreste erfolgt durch das Auffüllen mit einer 300 bis 600 mm dicken Sandschicht.
Bild: Fernando Alda
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Das aktuelle Bewässerungssystem des Parks beinhaltet zwischengeschaltete Umleitungskästen und Becken, die zur Regulierung des Wasserflusses beitragen.
Bild: Fernando Alda
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Die Pflanzenauswahl umfasst Bäume, die traditionell in der Landwirtschaft der Region verwendet werden, sowie heimische Sträucher, krautige Pflanzen und kosmopolitische Arten aus dem halbtrockenen Mittelmeerraum.
Bild: Fernando Alda
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Die architektonischen Maßnahmen werden von einem restaurierten Netzwerk von Wasserkanälen begleitet, die einst zur Bewässerung der Pflanzen auf den Terrassen dienten.
Bild: Fernando Alda
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Das obere Reservoir dient als Hauptwasserspeicher, das untere versorgt das Bewässerungssystem des Parks.
Bild: Fernando Alda
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Das passive Beleuchtungssystem der Parkanlage.
Bild: Fernando Alda
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Umgebungsplan
Bild: KAUH
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Übersicht der archäologischen Überreste
Bild: KAUH
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Übersicht Wege
Bild: KAUH
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Übersicht Wasserinfrastruktur
Bild: KAUH
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Die Geschichte der Schlucht
La Hoya ist eine Schlucht am Rande der Altstadt von Almería. Sie
liegt zwischen den Hügeln der Alcazaba und San Cristóbal und wird
von der Festungsmauer von Jayrān durchzogen. Im Hochmittelalter
hatte sich hier ein Stadtviertel etabliert, das später jedoch
aufgegeben wurde. In der Folgezeit blieb die Schlucht lange
unbebaut, wurde aber landwirtschaftlich und für die Viehhaltung
genutzt. Erst im 19. Jahrhundert ermöglichten hydraulische Arbeiten
am Kanal von San Indalecio die Errichtung eines Bauernhofs. Um die
Hänge bewirtschaften zu können, wurden die in Almería üblichen
Paratas (Anbauterrassen) und Balates
(Umfassungsmauern) angelegt. Die Bewässerung der Terrassen und des
Tals erfolgte durch ein System von Teichen und Kanälen. Als ab Ende
des 20. Jahrhunderts die landwirtschaftlichen Terrassen nicht mehr
genutzt wurden, verwandelte sich das verlassene Gebiet in eine
ausgedehnte informelle Mülldeponie.
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Der Park wird im Südwesten durch den Hügel der Alcazaba, im Nordosten durch den Hügel von San Cristobal, im Nordwesten durch die Mauer von Jayrān und im Südosten durch den Damm von Calle Luna begrenzt.
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Die Festungsmauer von Jayran.
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Die bestehenden Terrassen wurden in ihrer topografischen Struktur erhalten.
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Der Schutz der Überreste erfolgt durch das Auffüllen mit einer 300 bis 600 mm dicken Sandschicht.
Bild: Fernando Alda
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Das aktuelle Bewässerungssystem des Parks beinhaltet zwischengeschaltete Umleitungskästen und Becken, die zur Regulierung des Wasserflusses beitragen.
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Die Pflanzenauswahl umfasst Bäume, die traditionell in der Landwirtschaft der Region verwendet werden, sowie heimische Sträucher, krautige Pflanzen und kosmopolitische Arten aus dem halbtrockenen Mittelmeerraum.
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Die architektonischen Maßnahmen werden von einem restaurierten Netzwerk von Wasserkanälen begleitet, die einst zur Bewässerung der Pflanzen auf den Terrassen dienten.
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Das obere Reservoir dient als Hauptwasserspeicher, das untere versorgt das Bewässerungssystem des Parks.
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Das passive Beleuchtungssystem der Parkanlage.
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Umgebungsplan
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Übersicht der archäologischen Überreste
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Übersicht Wege
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Übersicht Wasserinfrastruktur
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Die archäologische Intervention
Die anfängliche Aufgabe der Landschaftserneuerung bestand darin,
den über Jahre hinweg angesammelten Schutt in der alten Schlucht
und ihren Hängen zu entfernen. Durch diesen Prozess wurde
allmählich die natürliche Form des Geländes sowie die darunter
liegenden historischen Schichten freigelegt. Während dieser Phase
kamen archäologische Überreste des mittelalterlichen andalusischen
Stadtviertels Bab Musa sowie die landwirtschaftlichen
Terrassen zum Vorschein. Da die komplette archäologische Ausgrabung
sehr hohe Kosten verursacht hätte, wurde darauf verzichtet.
Stattdessen erfolgte der Schutz der Überreste durch das Auffüllen
mit einer 300 mm bis 600 mm dicken Schicht lokalen Sands. Mithilfe
eines Bodenradars wurden archäologisch sensible Bereiche
identifiziert, um sie vor invasiven konstruktiven Eingriffen zu
schützen und geeignete Stellen für die Anpflanzung von Bäumen zu
finden.
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Der Park wird im Südwesten durch den Hügel der Alcazaba, im Nordosten durch den Hügel von San Cristobal, im Nordwesten durch die Mauer von Jayrān und im Südosten durch den Damm von Calle Luna begrenzt.
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Die Festungsmauer von Jayran.
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Die bestehenden Terrassen wurden in ihrer topografischen Struktur erhalten.
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Der Schutz der Überreste erfolgt durch das Auffüllen mit einer 300 bis 600 mm dicken Sandschicht.
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Das aktuelle Bewässerungssystem des Parks beinhaltet zwischengeschaltete Umleitungskästen und Becken, die zur Regulierung des Wasserflusses beitragen.
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Die Pflanzenauswahl umfasst Bäume, die traditionell in der Landwirtschaft der Region verwendet werden, sowie heimische Sträucher, krautige Pflanzen und kosmopolitische Arten aus dem halbtrockenen Mittelmeerraum.
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Die architektonischen Maßnahmen werden von einem restaurierten Netzwerk von Wasserkanälen begleitet, die einst zur Bewässerung der Pflanzen auf den Terrassen dienten.
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Das obere Reservoir dient als Hauptwasserspeicher, das untere versorgt das Bewässerungssystem des Parks.
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Das passive Beleuchtungssystem der Parkanlage.
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Umgebungsplan
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Übersicht der archäologischen Überreste
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Übersicht Wege
Bild: KAUH
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Übersicht Wasserinfrastruktur
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Architektonische und hydraulische Eingriffe
Die bestehenden Terrassen wurden in ihrer topografischen
Struktur erhalten, wobei lediglich die Mauern durch das Hinzufügen
zusätzlicher Steine und Kalkmörtel restauriert wurden. Zur
Verbesserung der Zugänglichkeit wurden neue Treppen und Rampen aus
massivem Stein errichtet, die zu den verschiedenen Ebenen und
Aussichtspunkten führen. Entlang der Terrassen wurden von Bäumen
gesäumte Wege angelegt und kleine Rastplätze geschaffen. Sämtliche
verwendeten Steine für dieses Projekt stammen aus örtlichen
Steinbrüchen – angefangen von den Mauern über die Wasserspeier
und -becken bis zu den Pflastersteinen für Böden, Rampen und
Treppen.
Neben den architektonischen Maßnahmen wurde auch das Netzwerk
von Wasserkanälen sowie die zwei Wasserreservoirs restauriert, die
einst für die Bewässerung der Pflanzen auf den Terrassen angelegt
worden waren. Das obere Reservoir dient nun als
Hauptwasserspeicher, das untere versorgt das aktuelle
Bewässerungssystem des Parks. Darüber hinaus tragen mehrere
Umleitungskästen und Becken zur Regulierung des Wasserflusses
bei.
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Der Park wird im Südwesten durch den Hügel der Alcazaba, im Nordosten durch den Hügel von San Cristobal, im Nordwesten durch die Mauer von Jayrān und im Südosten durch den Damm von Calle Luna begrenzt.
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Die Festungsmauer von Jayran.
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Die bestehenden Terrassen wurden in ihrer topografischen Struktur erhalten.
Bild: Fernando Alda
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Der Schutz der Überreste erfolgt durch das Auffüllen mit einer 300 bis 600 mm dicken Sandschicht.
Bild: Fernando Alda
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Das aktuelle Bewässerungssystem des Parks beinhaltet zwischengeschaltete Umleitungskästen und Becken, die zur Regulierung des Wasserflusses beitragen.
Bild: Fernando Alda
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Die Pflanzenauswahl umfasst Bäume, die traditionell in der Landwirtschaft der Region verwendet werden, sowie heimische Sträucher, krautige Pflanzen und kosmopolitische Arten aus dem halbtrockenen Mittelmeerraum.
Bild: Fernando Alda
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Die architektonischen Maßnahmen werden von einem restaurierten Netzwerk von Wasserkanälen begleitet, die einst zur Bewässerung der Pflanzen auf den Terrassen dienten.
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Das obere Reservoir dient als Hauptwasserspeicher, das untere versorgt das Bewässerungssystem des Parks.
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Das passive Beleuchtungssystem der Parkanlage.
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Umgebungsplan
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Übersicht der archäologischen Überreste
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Übersicht Wege
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Übersicht Wasserinfrastruktur
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Begrünungskonzept
Die Pflanzenauswahl umfasst Bäume, die traditionell in der
Landwirtschaft der Region verwendet werden, sowie heimische
Sträucher, krautige Pflanzen und kosmopolitische Arten aus dem
halbtrockenen Mittelmeerraum. Eine der charakteristischsten
Pflanzen der Gegend ist der Rote Dorn (Maytenus
senegalensis), eine endemische und geschützte Art. Sämtliche
vorhandene Arten wurden bewahrt, neue wurden integriert.
Subtile Beleuchtung
Die behutsam in den Park integrierte Belichtung schont Flora und
Fauna sowie die nächtliche Umgebung. Statt vieler starker,
invasiver Laternen und anderen Lichtelementen entwickelten die
Architekt*innen ein vollständig verborgenes Beleuchtungssystem.
Hilfreich war hier der Verweis auf den Schutz des kulturellen
Erbes. Die niedrigen Leuchten sind nicht sichtbar unter den
Geländern befestigt.
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Der Park wird im Südwesten durch den Hügel der Alcazaba, im Nordosten durch den Hügel von San Cristobal, im Nordwesten durch die Mauer von Jayrān und im Südosten durch den Damm von Calle Luna begrenzt.
Bild: Fernando Alda
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Die Festungsmauer von Jayran.
Bild: Fernando Alda
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Die bestehenden Terrassen wurden in ihrer topografischen Struktur erhalten.
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Der Schutz der Überreste erfolgt durch das Auffüllen mit einer 300 bis 600 mm dicken Sandschicht.
Bild: Fernando Alda
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Das aktuelle Bewässerungssystem des Parks beinhaltet zwischengeschaltete Umleitungskästen und Becken, die zur Regulierung des Wasserflusses beitragen.
Bild: Fernando Alda
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Die Pflanzenauswahl umfasst Bäume, die traditionell in der Landwirtschaft der Region verwendet werden, sowie heimische Sträucher, krautige Pflanzen und kosmopolitische Arten aus dem halbtrockenen Mittelmeerraum.
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Die architektonischen Maßnahmen werden von einem restaurierten Netzwerk von Wasserkanälen begleitet, die einst zur Bewässerung der Pflanzen auf den Terrassen dienten.
Bild: Fernando Alda
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Das obere Reservoir dient als Hauptwasserspeicher, das untere versorgt das Bewässerungssystem des Parks.
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Das passive Beleuchtungssystem der Parkanlage.
Bild: Fernando Alda
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Übersicht der archäologischen Überreste
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Übersicht Wege
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Übersicht Wasserinfrastruktur
Bild: KAUH
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Didaktische Gestaltung
Zudem wurde eine didaktische Ebene in die Parkgestaltung
implementiert. Informative Schilder ermöglichen es den
Besucher*innen, den Park zu durchqueren und das Palimpsest der
enthaltenen Landmarken zu identifizieren. Darunter natürliche,
architektonische und hydraulische Überreste. Die Schilder weisen
auf die ursprünglichen Balate hin, auf bestimmte Pflanzen und
Bäume, die sich im Laufe der Jahre durchgesetzt haben, auf
Überreste der Mauer von Jayrán, auf die Fundamente der Rebstöcke
oder auf die Umleitungskästen und Becken für die Regulierung des
Wassers.
Die Interventionen von KAUH Architekten in dieser historisch
bedeutsamen Landschaft sind minimal und gleichzeitig
hochspezifisch. Insgesamt ist diese äußert behutsam konzipierte
Parkanlage ein sehr überzeugender Vorschlag, in welcher Weise
Begrünung in urbanen Räumen trotz allgemeiner Trockenheit, langen
Dürreperioden und hoher Sonneneinstrahlung erhalten werden
kann.
Video
Parque Jardines Mediterráneos de La Hoya
Peripheria Films - Daniel Natoli
Bautafel
Architektur: KAUH Arquitectura y Paiajismo (Vincent Morales Garoffolo & Juan Antonio Sánchez Muñoz) Projektbeteiligte: Rafael Suárez (Agraringenieur), Lorena González Romero, Gustavo Corredera, María Concepción Garrido (Bauingenieure), Sevillano Ballester (Archäologe), Joaquín Morales Garoffolo (Biologe) Bauherr*in: Ayuntamiento de Almería Standort: Almería, Spanien Fertigstellung: 2023 Bildnachweis: Fernando Alda
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Bild: Fernando Alda
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