AERA in Berlin

Bürogebäude mit Dachgarten

Seit 2024 thront auf der Mierendorff-Insel in Berlin ein neuer Park in luftiger Höhe. Grüntun Ernst Architekten entwarfen auf einem ehemaligen Tanklager das Bürohochhaus AERA. Das terrassierte Gebäude setzt auf neue Arbeitswelten und ein umfassendes Begrünungskonzept: Ein 2.200 Quadratmeter großer Garten zieht sich kaskadenartig an der Fassade bis aufs Dach. 

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Von kleinteiliger Siedlung zu großflächigen Büros 

Das Gelände ist unter Architekt*innen kein Unbekanntes – 2016 plante der Werkbund Berlin hier eine dichte und kleinteilige Siedlung mit 32 Planungsbüros. Doch das Projekt scheiterte. Nach dem Weiterverkauf des Geländes verkündete der Verein 2018 das Ende der Werkbundstadt. Gebaut wurde trotzdem – mit dem neuen Bürohochhaus an der Darwinstraße steht nun der erste Baustein des Areals.

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Das Bürogebäude bietet auf 12.000 Quadratmetern Platz für bis zu 1.000 Arbeitsplätze. Grüntun Ernst Architekten setzen auf eine flexible Raumaufteilung mit einem offenen Stützenraster von 5,40 Metern. Großflächige Fenster und ein sechs Meter hohes Foyer schaffen eine Verbindung zur Stadt. Der als Erholungszone und Treffpunkt konzipierte Dachpark ist nach Anmeldung im Foyer über die straßenabgewandte Seite zugänglich.

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Schwammstadt statt Tanklager 

Im Oktober 2023 begann die Bepflanzung des Parks. Das Berliner Büro Capattistaubach Urbane Landschaften entwickelte das Konzept, das sich von den unteren Terrassen über alle Dachflächen erstreckt. Wildstauden, Stauden und Gräser säumen die Wege – regionale Gewächse, die den örtlichen Bedingungen angepasst sind. Auf dem Dach entstand eine Intensivbegrünung mit 850 Quadratmetern Stauden, Gehölzen, Sträuchern, bis zu 12 Meter hohen Bäumen und einer 90 Quadratmeter großen Rasenfläche. Ein Holzdeck auf der obersten Terrasse bietet einen Rundumblick. Der Dachgarten soll auch Lebensraum für Vögel, Insekten und Kleintiere werden. 

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Das Bürogebäude auf dem ehemaligen Tanklager weckt Assoziationen an markante Projekte, wie dem Grünen Bunker in Hamburg oder der Prefectural International Hall in Fukuoka. Die intensive Dachbegrünung folgt dem Prinzip der Schwammstadt. Umgesetzt wurde das Konzept mithilfe der Systemlösung Retentionsdach Einleitbeschränkung Drossel von Optigrün (s. Surftipps). Der Systemaufbau speichert Regen- und Oberflächenwasser vor Ort, vermeidet Überflutungen und verbessert das Stadtklima. Retentionsboxen auf der Betondecke dienen als Speichermedium. Saug- und Kapillarvliese verteilen das Wasser zwischen den Boxen und der Substratschicht. Die Pflanzen nehmen das Wasser auf und geben es durch Transpiration wieder ab, was das Mikroklima verbessert und die Aufenthaltsqualität im Sommer erhöht.

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Für die weitere Entwicklung auf dem ehemaligen Kraftwerksgelände bietet der lange Riegel zur Darwinstraße einen Lärm- und Sichtschutz. Unmittelbar hinter dem fertiggestellten AERA wurden Grüntuch Ernst mit einem zweiten Großprojekt beauftragt, dem Wohnturm Am Spreebord

Bautafel

Architektur: Grüntuch Ernst Architekten, Berlin
Projektbeteiligte: capattistaubach urbane landschaften, Berlin (Freianlagen); A.R.T., Magdeburg (Tragwerksplanung); Ingenieurbüro Liebert Versorgungstechnik, Berlin (TGA); K. Dörflinger Gesellschaft für Elektroplanung, Allendorf (Elektroplanung); TOHR Bauphysik, Bergisch Gladbach (Bauphysik); Peter Stanek, Berlin (Brandschutz); LK Argus, Berlin (Verkehrsplanung); Kühn Geoconsulting, Bonn (Geotechnik/Baugrundberatung); Priedemann, Großbeeren/Berlin (Fassadenberatung); Optigrün international (Intensivbegrünung, Retentionsdach Drossel und Planungsunterstützung)
Bauherr*in: BAUWENS Development Berlin GmbH
Standort: Darwinstraße 1, 10589 Berlin
Fertigstellung: 2024
Bildnachweis: Optigrün international und Max Kissler Photodesign

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