Blendfreies Tageslichtsystem für Sporthalle in Luxemburg
Sonnenschutzraster im Scheibenzwischenraum
Die Tageslichtversorgung von Sporthallen ist eine besondere Entwurfsaufgabe. Damit das Licht bis in die Tiefe des Raumes gelangt, sollten möglichst große Öffnungen in der Gebäudehülle eingeplant werden. Bei der Dreifachsporthalle des Luxemburger Gymnasiums Edward Steichen entschied sich das verantwortlich zeichnende Architekturbüro Jonas Architectes Associés darum für eine Belichtung des Raumes von oben: Große Oberlichtbänder in den Sheddächern fluten die Halle mit Tageslicht. Damit die Sportlerinnen und Sportler nicht durch direkten Sonneneinfall geblendet werden, setzte das Planungsteam bei der Verglasung das Tageslichtsystem Okasolar 3D ein. Dieses hat der Glashersteller Okalux in Zusammenarbeit mit einem Lichtlabor entwickelt. Es besteht aus einem wabenähnlichen, dreidimensionalen Raster, das in den Scheibenzwischenraum einer Isolierverglasung integriert ist.
Gallerie
Die Hauptlamellen des Rasters bestehen aus reflektierendem Aluminium und verhindern den direkten Sonnenlichteinfall. Die Querstege aus Kunststoff hingegen lassen ausreichend Licht passieren und verbessern zudem die Durchsicht von innen. Neigungswinkel, Querschnitte und Abstände der Lamellen und Querstege sind so ausgelegt, dass sie die einfallenden Sonnenstrahlen umlenken und ausschließlich diffuses Tageslicht den Innenraum erreicht. Auch ein seitlicher Lichteinfall bei tief stehender Morgen- und Abendsonne wird unterbunden. Hierdurch ergeben sich eine gleichmäßige Lichtverteilung sowie deutlich geringere Helligkeitsunterschiede als bei direkter Sonneneinstrahlung.
Da das Sonnenschutzraster in den Scheibenzwischenraum der
Isolierverglasung integriert ist, entfallen Wartung und Reinigung.
Im Vergleich zu innen liegenden Systemen heizen sich die Innenräume
auch weniger auf. Glasdicke und Glasart richten sich nach den
jeweiligen statischen und konstruktiven Anforderungen. Die maximale
Lichttransmission des Rasters liegt bei 85 Prozent im
Durchlassbereich (ohne Glas). Der g-Wert liegt im mittleren
Sperrbereich bei etwa 10 Prozent. Je nach Glasaufbau liefert das
System bis 0,7 W/(m2K). Die Hauptlamellen werden aus einem
rollgeformten Aluminiumband objektspezifisch angefertigt, sodass
nahezu beliebig lange Stücke realisierbar sind. Das
Sonnenschutzraster weist so ein einheitliches Erscheinungsbild ohne
Stöße und Fugen auf.
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