Glasintegrierter Sonnenschutz
Gallerie
Großflächige Verglasungen sorgen zwar für viel Tageslicht und können zur Reduzierung des Heizwärmebedarfs im Winter beitragen; insbesondere bei Bürogebäuden bergen sie jedoch die Gefahr der Überhitzung der dahinterliegenden Räume. Ohne leistungsfähige Sonnenschutz- und Lichtlenkungsmaßnahmen ist ein behagliches Raumklima mit angenehmen Temperaturen und blendfreiem Licht kaum realisierbar. Eine Möglichkeit sind Sonnenschutzelemente im Scheibenzwischenraum (SZR) von Mehrscheiben-Isolierglas (MIG). Ihre energetischen Leistungseigenschaften sind mit außen liegenden Sonnenschutzsystemen vergleichbar. Erhältlich sind bewegliche und starre Systeme aus verschiedenen Materialien, die in Form von Jalousien, Lamellen, Gittern, Geweben, Gewirken und Folien, aber auch körperhafte Einzelelemente wie zum Beispiel Steinchen und sogar Kaffeebohnen im hermetisch abgeschlossenen Scheibenzwischenraum eingebaut werden. Das bietet einige Vorteile:
- Da sich der Sonnenschutz außerhalb der bewitterten Zone
befindet, ist er auch für hohe Gebäude und entsprechende Windlasten
geeignet
- Der Reinigungsaufwand reduziert sich auf die
Glasflächenanteile
- Einfache Abstimmungen zwischen Fassadenbau-, Isolierglas- und
Sonnenschutzhersteller, weil Isolierglas und Sonnenschutz aus einer
Hand geliefert werden
Anforderungen und Gebrauchstauglichkeit
Die wichtigsten Kriterien zur Beurteilung der Gebrauchstauglichkeit sind
- die Sicherstellung der Gasdichtheit des Randverbundes
- die Vermeidung von Feuchtigkeitsaufnahme des
Randverbundes
- das Verhindern von Fogging (Niederschlag von Materialemissionen
an der Scheibeninnenseite)
- Dauerfunktionsfähigkeit des Einbaus
Der UV-Anteil der solaren Strahlung in Verbindung mit hohen Temperaturen kann zu Stoffänderungen führen. Die Folge ist ein Austreten organischer flüchtiger Stoffe aus Kunststoffteilen, die sich als „Fogging“ an den inneren Scheibenoberflächen niederschlagen und so zu einer Beeinträchtigung der Transparenz führen können. Folglich sollten Systeme von Herstellern bevorzugt werden, die über lange Erfahrungen in der Konzeption, der Materialgerechtigkeit, der Produktion, der bauseitigen Montage und auch der Wartung verfügen.
Die UV-Belastung wirkt sich auch auf die Einbauteile aus und muss deshalb für den Nachweis der Gebrauchstauglichkeit im Rahmen einer Dauerfunktionsprüfung berücksichtigt werden. Neben den Kriterien für das Isolierglas müssen die mechanischen Eigenschaften der integrierten Einbauten für den erwarteten Nutzungszeitraum von etwa 20 Jahren geprüft und beurteilt werden. Ein Austausch der integrierten Einbauten ist in der Regel nicht möglich. Im Schadensfall muss die Isolierglaseinheit mit Einbauten ersetzt werden.
Die Beurteilungsvorschläge gemäß den Produktnormen DIN EN 13659 Abschlüsse – Anforderungen und Klassifizierung, DIN EN 13120 Innen liegende zusätzliche Abschlüsse an Fenstern und Türen und DIN EN 14201 Abschlüsse – Widerstand gegen wiederholte Bedienungen (mechanische Lebensdauer) – Prüfverfahren sind nur bedingt auf Sonnenschutzeinrichtungen im SZR von MIG anwendbar.
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