Widerstandsklassen einbruchhemmender Bauteile nach DIN EN 1627
Türen, Fenster, Vorhangfassaden, Gitterelemente und Abschlüsse
Gallerie
In der DIN EN 1627 Türen, Fenster, Vorhangfassaden,
Gitterelemente und Abschlüsse – Einbruchhemmung –
Anforderungen und Klassifizierung sind u. a. die
Widerstandsklassen aufgeführt, die für einbruchhemmende Bauteile
gelten. Die konkreten Prüfverfahren für die Ermittlung der
Widerstandsfähigkeit unter statischer und dynamischer Belastung
sowie gegen manuelle Einbruchversuche sind in den ergänzenden
Normen DIN EN 1628 bis DIN EN 1630 enthalten.
Anders als zuvor gibt es nicht mehr die sechs Widerstandsklassen
WK1 bis WK6, sondern sieben. Nach dem englischen Begriff
Resistance Class wird nun zwischen RC 1 N, RC 2
N sowie RC 2 bis RC 6 differenziert. Das N
in den ersten beiden Kategorien verweist auf die Möglichkeit der
nationalen Regelung bestimmter Inhalte. So bestehen in Deutschland
keine Anforderungen der unteren Widerstandsklassen RC 1 N und RC 2
N an die Verglasung von Fenstern, in Österreich jedoch
schon.
Die einzelnen Widerstandsklassen werden wie folgt
definiert:
- RC 1 N:
Die Bauteile schützen vorwiegend vor Vandalismus, denn sie weisen einen begrenzten bis geringen Grundschutz gegen Aufbruchversuche mit körperlicher Gewalt (Gegentreten, Gegenspringen, Schulterwurf, Hochschieben und Herausreißen) oder mit einfachen Hebelwerkzeugen auf. Diese niedrigste Widerstandsklasse sollte bei geforderter Einbruchhemmung nur dort eingesetzt werden, wo kein ebenerdiger Zugang möglich ist.
- RC 2 N:
Diese Widerstandsklasse bietet einen Grundschutz gegen den Einbruchsversuch mit einfachen Werkzeugen wie Schraubendreher, Zangen oder Keile. Sie stellt keinerlei Anforderungen an die Verglasung.
- RC 2:
Solche Bauteile verhindern das Aufbrechen mit einfachen Hebelwerkzeugen wie Schraubendreher, Zange oder Keilen über eine Dauer von mindestens drei Minuten (diese Kategorie entspricht der früheren Bezeichnung WK 2).
- RC 3:
Bauteile dieser Widerstandsklasse erschweren zusätzlich das Aufbrechen mit einem zweiten Schraubendreher und einem Brecheisen bzw. Kuhfuß. Geprüft wird ein Angriff mithilfe dieser Werkzeuge, dem die Bauteile mindestens fünf Minuten standhalten müssen (diese Kategorie entspricht der früheren Bezeichnung WK 3).
- RC 4:
Solche Bauteile bieten auch erfahrenen Tätern Widerstand, die mit Säge- und Schlagwerkzeugen wie Schlagaxt, Stemmeisen, Hammer und Meißel sowie Akku-Bohrmaschine vorgehen.
- RC 5:
Bauteile dieser Widerstandsklasse setzen auch dem Einsatz von Elektrowerkzeugen wie Bohrmaschinen, Stich- oder Säbelsägen und Winkelschleifern einen definierten Widerstand entgegen (diese Kategorie entspricht der früheren Bezeichnung WK 5).
- RC 6:
Besonders leistungsfähigen Elektrowerkzeugen wie Bohrmaschinen, Stich- oder Säbelsägen und Winkelschleifern setzen Bauteile dieser Klasse einen definierten Widerstand entgegen.