Ein Haus wie ein Stein
Schieferhülle um Dach und Fassade
In Gegenden mit schieferhaltigen Böden und Gebirgen ist der Naturstein traditionell als Dach- und Fassadenmaterial zu finden. Das trifft nicht nur auf historische Gebäude zu, sondern wird bei Neubauten vielfach aufgegriffen: Einerseits passt es ins Orts- und Landschaftsbild, andererseits ist Schiefer dauerhaft und witterungsbeständig wie kaum ein anderes Deckmaterial.
Gallerie
Auch in der Region rund um Düsseldorf und Köln haben die Spaltgesteine als Baumaterial eine lange Tradition und weisen eine große Vielfalt bei der Dach- und Fassadengestaltung auf. Bei einem Wohnhaus in Kaarst entschied man sich für eine einheitliche, dunkle Gebäudehülle, die den Baukörper monolithisch erscheinen lässt. Das uralte Gestein kommt ungewohnt, in moderner Deckweise zum Einsatz: Die Schieferhülle wird zum Blickfang, das Haus setzt sich innerhalb der weiß verputzten Nachbarschaft ab. Verwirklichen ließ sich das mittels Dynamischer Deckung an der Wand und Dynamischer Rechteck-Doppeldeckung auf dem Dach.
Auf einen Dachüberstand wurde verzichtet – die Traufe ist innenliegend, also optisch minimiert ausgeführt. An den Giebelseiten sind Einschnitte in den Baukörper für die Balkone und Terrassen weiß bekleidet bzw. verputzt, während die Schieferbekleidung in der Front einem Rahmen ähnlich fortgeführt ist. Mit verschiedenen Gebindehöhen und Steinlängen ist das Deckbild unregelmäßig und lässt an einen wilden Mauerwerksverband denken.
Die Stöße der Schieferplatten innerhalb der Fassade sind mit
zehn Zentimeter breiten Metallblechen hinterlegt. Auf dem Dach ist
das nicht notwendig, weil dort eine Doppeldeckung ausgeführt wurde. Der Unterschied
ist letztlich kaum wahrnehmbar, sodass die Hülle durchgängig und
das Haus monolithisch wirkt. Unzählige kleine und größere
Schieferflächen reflektieren das Licht abhängig von Witterung und
Tageszeit, changieren zwischen Blaugrau, Silber und
Anthrazit.
Fachwissen zum Thema
Surftipps
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