_Nachhaltig Bauen
Handgearbeitete Teppiche aus Pflanzenfasern
Traditioneller Anbau und Fertigung in Kolumbien
In Kolumbien wird seit vielen Jahrhunderten die sisalähnliche Pflanze Fique (Furcraea andina) angebaut, um aus den strapazierfähigen Fasern Schnüre und Seile zu drehen oder Hängematten, Fußmatten und Kaffeesäcke zu weben. In Zusammenarbeit mit einer dort ansässigen Strickmanufaktur fertigt der Schweizer Teppichhersteller Ruckstuhl aus den Naturfasern handgearbeitete Teppiche. Die Fasern der rund einen Meter langen, fleischigen Blätter werden gesponnen und dann auf großen Nadeln zu schönen Teppichen verstrickt. Maglia heißt die Kollektion, die in fünf Farbzusammenstellungen angeboten wird. Die natürliche Beschaffenheit des Materials führt durch seine handwerkliche Verarbeitung zu einem authentischen Muster und unregelmäßigen Strickrändern.
Gallerie
Die Naturfaser ist biologisch abbaubar. Rund fünf Prozent der Pflanze lassen sich als Fasern für die Teppichherstellung verwenden, der Rest wird zu Rohstoffen für Seifen, Dünger oder Tierfutter verarbeitet. Die gewonnenen Fasern werden gewaschen und getrocknet, gekämmt, gefärbt und weiterverarbeitet. In einem ersten Schritt werden rund 50 Zentimeter breite Bahnen erstellt und anschließend zu größeren Flächen vernäht. Die Teppiche im Standardformat 200 x 300 cm gibt es in verschiedenen Grau- und Ockertönen; Farben und Größen können aufgrund der handwerklichen Verarbeitung variieren. Heute leben etwa 70.000 überwiegend kleinbäuerliche Familien vom traditionellen Fique-Anbau. Die Produktion wurde in den letzten Jahren mehr und mehr durch Kunstfasern verdrängt, die günstiger herzustellen sind. Durch die Verarbeitung der Naturfaser zu Teppichen können Arbeitsplätze erhalten werden.