Energieeinsparung durch Fassadenvegetation
Green Curtains entlasten die Klimaanlage
Als Reaktion auf die schweren Schäden, die das Erdbeben im März 2011 am Atomkraftwerk Fukushima verursachte, hat sich die japanische Regierung eine Energieeinsparung von 15% zum Ziel gesetzt. Der Technologiekonzern Kyocera verfolgt dieses Ziel allerdings schon länger: Im Jahr 2007 begann das Unternehmen, die Außenwände seiner Bürohäuser und Produktionshallen in Okaya mit einem natürlichen Sonnenschutz aus rankenden Pflanzen zu versehen. Die sogenannten Green Curtains bestehen aus traditionellen grünen japanischen Gemüsearten, die an einfachen Rankgittern nach oben wachsen.
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Die Pflanzenvorhänge verringern die direkte Sonneneinstrahlung und verhindern, dass sich die Innenräume aufheizen. Messungen haben ergeben, dass die Temperatur an einer von Pflanzen geschützten Außenwand um bis zu 15°C niedriger ist als an einer ungeschützten. Auf diese Weise reduziert sich die Nutzung der energieintensiven Klimaanlagen in den Gebäuden, denn sie können im Hochsommer viel später als normal in Betrieb genommen werden. Die Fassadenbegrünung schafft zudem ein angenehmes Raumklima durch die Erzeugung von Verdunstungskälte.
Die Energieeinsparung ist nicht der einzige Nutzen, der sich aus dem pflanzlichen Sonnenschutz ziehen lässt. In der Betriebskantine genießen die Mitarbeiter das geerntete Gemüse, wie zum Beispiel Goya (Bittermelone), als Beilage zum Mittagessen. Die Belegschaft wird zudem animiert, auch privat energiesparend zu leben – auf der Webseite des Unternehmens steht eine Materialliste samt Bauanleitung in englischer Sprache zur Verfügung (siehe Surftipps). Im Laufe der Zeit wurde das ökologische Projekt von einer Vielzahl in- und ausländischer Firmenstandorte übernommen.
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