_Nachhaltig Bauen
Umbau eines 50er-Jahre-Wohnhauses in Oberhausen
Nach Sanierung auf Niedrigenergie-Niveau
Nachhaltig bauen kann auch sinnvoll sanieren bedeuten. Denn mit ganzheitlichen Maßnahmen kann der Energieverbrauch eines bestehenden Gebäudes wesentlich reduziert werden. Die für Neubauten üblichen Standards können sogar unterschritten werden, wie der Umbau eines Fünfziger-Jahre-Wohnhauses in Oberhausen beweist. An den Planungen beteiligt war im Wesentlichen der Bauherr selbst, der als Bauingenieur und Energieberater tätig ist sowie die Architekten Goldstein und Tratnik (Oberhausen). Zudem wurde das Projekt von der Energie-Agentur NRW betreut, teilweise durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) gefördert und im Rahmen des Modellvorhabens „Niedrigenergiehäuser im Bestand“ der Deutschen Energie-Agentur (dena) dokumentiert. Die KfW Förderbank bot dem Bauherrn einen erhöhten Kredit, da dieser die verschärften Standards ihres Förderprogrammes „CO₂-Gebäudesanierung“ erfüllen wollte. Die Regeln verlangten, dass ein Altbau auf das Niedrigenergie-Niveau umgerüstet wird. Das erfolgreiche Ergebnis: das sanierte Wohnhaus hat einen Heizwärmebedarf von ca. 37 Kilowattstunden pro Quadratmeter Wohnfläche und Jahr, ein vergleichbares nach der geltenden EnEV gebautes Haus benötigt etwa 70 bis 100 Kilowattstunden.
Gallerie
Damit ein sanierter Altbau dem damaligen Niedrigenergie-Niveau entsprach, muss sein energetischer Standard um 30% unter dem eines vergleichbaren Neubaus liegen, die Gebäudehülle um 35% besser sein und eine zentrale mechanische Lüftungsanlage eingebaut werden. Bei dem 1952 gebauten Einfamilienhaus, mit einer Nutzfläche von 130 m², wurden folgende Sanierungsmaßnahmen durchgeführt: Die früher ungedämmten Außenwände sind inzwischen mit 18 cm Steinwolle-Dämmstoff versehen, beim Dach kam eine eine 36 cm dicke Unter-, Zwischen- und Aufsparren-Dämmung zum Einsatz und die Kellerdecke ist nun mit 10 bis 16 cm dicken Steinwolle-Platten gedämmt. Da die Dachflächen nach Ost und West ausgerichtet sind, wurde auf den Einbau einer Solaranlage verzichtet. Die alten Fenster sind durch eine moderne Zweischeibenwärmeschutzverglasung mit einem U-Wert von 1,2 W/m²K und 6-Kammer-PVC-Hohlprofilen ersetzt worden und die Nachtspeicher- durch eine Holzpellets-Heizung. Mit dieser vollautomatischen Anlage können regenerative Energieträger genutzt und CO₂ sowie Kosten für fossile Brennstoffe gespart werden. Eine zentrale Abluftanlage sorgt für die kontrollierte Lüftung und beugt Schimmel und anderen Bauschäden vor.
Die Bilanz nach dem Umbau: pro Jahr liegen die Heizkosten bei 650 Euro im Gegensatz zu 3.700 Euro vor der Sanierung. An CO₂ werden insgesamt rund 16.300 Kilogramm eingespart.
Bautafel
Architekten: Architekten Goldstein und Tratnik, Oberhausen
Projektbeteiligte: Bienergy, Bielefeld (Energieberatung)
Bauherr: Familie Schröder
Fertigstellung: 2006
Standort: Waldhuckstr. 78, Oberhausen
Bildnachweis: Familie Schröder, Oberhausen; Rockwool, Gladbeck
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