Flederhaus an wechselnden Standorten

Temporäre Holzkonstruktion mit offenen Giebelfassaden

Nicht für Fledermäuse, sondern für Besucher ist das Flederhaus konzipiert: Rund 30 Hängematten laden darin zum Verweilen ein. Die temporäre Holzkonstruktion des Architekturstudios Heri & Salli besitzt das Erscheinungsbild eines viergeschossigen Hauses mit Satteldach. Mit einem privaten Wohnhaus hat es allerdings wenig gemein. Der Raum zwischen den offenen Giebelwänden ist frei von sämtlichen festen Einbauten und dient einzig dem Zweck, sich schaukelnd zu entspannen.

Gallerie

Mit etwa 16 m Höhe, 10 m Breite und 6 m Tiefe war die Holzkonstruktion ursprünglich zwischen Bäumen und Rasenflächen auf dem Vorplatz des Museumsquartiers in Wien situiert. Dort sollte sie nicht nur als „gebaute Sequenz des Stillstands“, sondern auch als Beispiel für die nachhaltige Verbindung von Architektur, Material, öffentlichem Raum und Mensch stehen. Inzwischen ist das Flederhaus in die Seestadt Aspern umgezogen, ein Stadtentwicklungsgebiet im Wiener Gemeindebezirk Donaustadt. Auf einer Fläche von rund 240 ha soll das Gebiet in zwei Jahrzehnten zu einem neuen Stadtteil ausgebaut werden. Dessen Kernstück wird ein Park mit einem 50.000 m² großen See sein; eine CO₂-neutrale Wärmeversorgung und die Realisierung von Plusenergiehäusern sind Bestandteile der Planung. An diesem Standort dient das Flederhaus als zentrale Anlaufstelle, wo sich Interessenten über das Stadtentwicklungsprojekt informieren können.

Unabhängig davon, wo der Holzbau steht, sind die Ausblicke in die Umgebung maximiert: Die Hängematten gruppieren sich in dem schmalen Baukörper um eine einläufige Treppe und befinden sich dadurch immer in der Nähe der Fassade. Die dort installierten Absturzsicherungen bestehen aus einer Art Gitterrost, die den Blick kaum beeinträchtigen. Abends lassen sich die offenen Giebelseiten des Hauses mit verschiebbaren Wänden aus Holz schließen.

Nachhaltig bauen
Als temporäres, demontierbares Gebäude ist das Flederhaus mit dem Standort nicht fest verbunden. Auf den bestehenden Untergrund wird ein Vlies aufgelegt, dann eine 10 cm dicke Frostschutzschicht aufgetragen, die mit einer 2 cm starken Stahlplatte gegen Sogwirkung gesichert wird. Darauf liegen 4 HEB 400 Stahlträger in Querrichtung, welche sich unter den Achsen der Stützen bzw. Wandscheiben befinden. Auf den Längsseiten sind weitere Stahlträger (HEB 300) angeordnet.

Die Holzständerwände sind vorgefertigt und werden auf der Baustelle montiert. Die Fassade besteht aus Lärchenholz, die Innenräume sind mit Fichtenholz verkleidet. In jedem Geschoss gibt es eine indirekte Beleuchtung, die so angeordnet ist, dass nur wenig Licht in die Umgebung abstrahlt. Die Leitungsführung erfolgt zwischen der Tragkonstruktion und der Verkleidung.

Bautafel

Architekten: Heri & Salli, Heribert Wolfmayr und Josef Saller, Wien/A
Projektbeteiligte: Griffner Haus, Griffen/A (Bauausführung); Binderholz, St Georgen/A (Bauausführung)
Bauherr: Museumsquartier Wien/A
Fertigstellung: 2011
Standort: wechselnd
Bildnachweis: Mischa Erben, Wien/A; Thomas Preiss, Wien/A

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