Drohnen-Hangars auf der Biennale
Gemauertes Gewölbetragwerk von der Norman Foster Foundation
In Australien kommt seit 1934 mit den Flying Doctors ärztliche Hilfe auf dem Luftweg zu den Erkrankten. Auf dem afrikanischen Kontinent, wo viele Orte abseits der großen Siedlungen nur schwer erreichbar sind, wäre eine Versorgung aus der Luft ebenfalls sinnvoll. Im Rahmen der diesjährigen Architektur-Biennale 2016 in Venedig stellte die Norman Foster Foundation ein derartiges Projekt vor: Droneport, der Prototyp eines Drohnen-Hangars aus Ziegeln, der durch Wiederholung und Aneinanderfügen der Grundform unendlich erweiterbar ist und als Ausgangsbasis für die Versorgung entlegener Gebiete mittels unbemannter Flugobjekte dienen soll.
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Die Ambitionen hinter dem Konzept sind groß: Bis 2030 soll jede kleinere Stadt in Afrika über einen eigenen Flughafen für Drohnen verfügen, die lebenswichtige Medikamente, Blutkonserven und Lebensmittel in die abgelegenen Landstriche liefern. Bereits in diesem Jahr soll in Ruanda mit dem Bau der ersten drei Hangars begonnen werden. Die Fertigstellung ist für 2020 geplant, 44 Prozent Ruandas könnten dann über ein Netzwerk aus der Luft versorgt werden.
Das gemauerte Gewölbetragwerk in Form eines an vier Punkten am Boden befestigten, aufgeblähten Segels wurde in Zusammenarbeit mit dem Ingenieurbüro Ochsendorf DeJong & Block, Studenten des MIT und der ETH Zürich entwickelt. Es ist rein druckbeansprucht und kommt ohne Bewehrung aus. Der Prototyp konnte in vier Wochen Bauzeit errichtet werden. Dafür wurden vorgefertigte Schichtholzbögen mit mehreren Lagen Flachziegeln mit einem schnell abbindenden Mörtel flach vermauert. Eine Konstruktion mit Ziegeln erachten die Planer als zweckmäßigste Lösung, da diese vor Ort handgefertigt werden könnten.
Das Bauwerk kann noch bis zum 27. November 2016 in Venedig
besichtigt werden. Aktuell wird versucht, es über die
Architektur-Biennale hinaus permanent zu erhalten.
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