Beleuchtete Skulptur Go in Wien
LEDs erhellen schwarze Granitsteine
Zwischen der historischen Hofburg und dem berühmten Café Central
erhebt sich im Herzen Wiens das Hochhaus Herrengasse. Anfang der
1930er-Jahre als erstes Hochhaus der Stadt errichtet, befinden sich
heute Wohnungen und Geschäfte darin. Ebenso, wie die Lage im ersten
Bezirk repräsentativ ist, ist die Umgebung in der Fußgängerzone mit
vielen Passanten hektisch. Eine Einladung zum Verweilen in diesem
urbanen Raum bietet die Skulptur Go auf dem kleinen Platz
vor dem Hochhaus zur Ecke Fahnengasse. Sie besteht aus neun runden
schwarz-matten Steinen mit einem Durchmesser von rund einem Meter,
die in drei leicht versetzten Reihen angeordnet sind. Entworfen hat
sie der Architekt und Designer Gregor Eichinger.
Gallerie
Für die Steine wurde das Material Nero Assoluto, ein schwarzer
Granit, gewählt. Deren Form ist angelehnt an die Spielsteine des
aus Asien stammenden Brettspiels Go. Die bildhauerische Arbeit lädt
zum Durchqueren und wie ein Stadtmöbel zum Sitzen ein – und zieht
die Blicke auf sich. Dazu trägt die Illumination bei, denn die
Steine scheinen wie kleine leuchtende Ufo über dem Boden zu
schweben. In die schmal zulaufende Unterseite jeden Steins sind
kreisförmig jeweils vier LEDs eingelassen, die den Granit von unten
anzuleuchten scheinen und damit inszenieren. Der Stromanschluss
befindet sich im Hochhaus und verläuft unter der
Gehwegpflasterung.
Inspiration für den Designer und seinen Entwurf war der
Spielausgang als 2016 das Computerprogramm Alpha-Go gegen den
südkoreanischen Go-Weltmeister Lee Sedol gewann, nachdem die
künstliche Intelligenz sich das Spiel selbst beigebracht hatte und
dann intuitiv spielte. Die Skulptur im Stadtraum soll laut dem
Gestalter den Wandel der Beziehung zwischen Mensch und Maschine
reflektieren und zur Verortung auffordern.