Gebrauchsklassen und Dauerhaftigkeit

Widerstand gegen Holz zerstörende Organismen und Pilzbefall

Nach DIN 68800-1: Holzschutz – Teil 1: Allgemeines werden in Abhängigkeit von der Einbausituation Holzbauteile in Gebrauchsklassen (GK) eingestuft. Vorzusehen ist zusätzlich der Verzicht auf chemische Holzschutzmittel durch das Erreichen der Gebrauchsklasse GK 0 unter Beachtung der besonderen baulichen Maßnahmen nach DIN 68800-2: Holzschutz - Teil 2: Vorbeugende bauliche Maßnahmen im Hochbau (siehe Beitrag Baulicher Holzschutz).

Gallerie

Widerstand gegen Holz zerstörende Organismen

Ein Befall durch Holz zerstörende Insekten kann baukonstruktiv durch Bekleidungen (z.B. im Holzrahmenbau), den Einsatz dauerhafter Holzarten (siehe Tabelle Abb. 1) oder technisch getrockneter Hölzer vermieden werden. Die Verwendung von technisch getrockneten Hölzern gilt grundsätzlich für Bauprodukte des Ingenieurholzbaus.

Grundsätzlich beschreibt die natürliche Dauerhaftigkeit von Holz dessen Widerstandsvermögen gegen einen Angriff durch Holz zerstörende Organismen. Diese Organismen werden eingeordnet in die Gruppen

  • Holz zerstörende Pilze
  • Holz zerstörende Insekten (Hausbock, Nagekäfer)
  • Termiten
  • Holzschädlinge im Meerwasser
Die Klassifizierung erfolgt bei den Holz zerstörenden Pilzen in fünf Klassen von 1 = sehr dauerhaft bis 5 = nicht dauerhaft. Die Dauerhaftigkeit des Holzes hängt maßgeblich von spezifischen Inhaltsstoffen ab, die in der Regel bei der Verkernung im Kernholz eingelagert werden. Die Dauerhaftigkeitsklassen sind dabei nicht als absolute Größen zu betrachten, für die eine Mindest-Standdauer ableitbar wäre, sie sind relative Klassifizierungen, die auf Versuchen beruhen, bei denen die Dauerhaftigkeit des zu prüfenden Holzes mit der Dauerhaftigkeit eines Referenzholzes geringer Dauerhaftigkeit verglichen wird (in der Regel Kiefernsplintholz und Buche). Dabei wird der Masseverlust ermittelt, dem die Hölzer durch die Besiedlung mit Pilzen unterliegen. Die Prüfungen werden sowohl im Labor mit Prüfpilzen als auch als Freilandversuche durchgeführt.

Holzfeuchtigkeit und Pilzbefall

Ein Befall durch Holz zerstörende Pilze korreliert mit der Holzfeuchtigkeit. Nach DIN 68800-2 verursachen Holz zerstörende Pilze „eine Fäulnis und beeinträchtigen die Festigkeits- und Steifigkeitseigenschaften des Holzes bis zu seiner völligen Zerstörung”. Dabei gilt: Holzfeuchtigkeiten unterhalb der Fasersättigung genügen für eine Sporenkeimung und den Beginn eines Pilzbefalls nicht, führen jedoch zum Schwinden und Quellen von Holz. Holzfeuchtigkeiten oberhalb der Fasersättigung können dagegen zu einem beginnenden Pilzwachstum und damit zur Holzzerstörung führen, jedoch nicht zum Schwinden und Quellen von Holz. Dabei ist zu beachten, dass nach der Sporenkeimung und einem beginnenden Pilzwachstum bei hohen Feuchtewerten einige Pilzarten auch mit Holzfeuchten ab 20% zurechtkommen.

Die Veränderung im hygroskopischen Verhalten des nativen Werkstoffs Holz im Bereich der Fasersättigung hängt von der Art und Weise der Einlagerung von Wasser im Holz ab. Unterhalb des Fasersättigungsbereichs wird Wasser in den Zellwänden (mit hohem Faseranteil) eingelagert, die sich dadurch aufweiten bzw. zusammenziehen. Dieser Vorgang hängt allein von der das Holz umgebenden relativen Luftfeuchtigkeit ab. Oberhalb des Fasersättigungsbereichs wird Wasser frei in den Zellhohlräumen (Lumen) kapillar aufgenommen. Ein solch freies Wasser ist Voraussetzung für die Sporenkeimung und damit der Bildung von Holz zerstörenden Pilzhyphen. Baulicher Holzschutz bedeutet also, Vermeidung der Fasersättigung und hoher Feuchtewerte über 20% infolge von Wasseranreicherung im Holz.
Autoren: Jürgen Graf, Reiner Klopfer

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