Baufurniersperrholz

Zusammensetzung, Holzarten und Einsatzbereiche

Baufurniersperrholz (BFU) besteht aus mehreren Lagen Schälfurnier von etwa 3 mm Stärke, deren Faserrichtung lagenweise um 90 Grad verdreht ist. Dadurch entsteht ein sehr formstabiler Plattenwerkstoff mit zweiachsiger Spann-/Tragrichtung. Meist werden Nadelhölzer wie Fichte, Kiefer, Seekiefer, Douglasie oder Hemlocktanne verwendet. Baufurniersperrholz aus Buche (BFU-BU) weist deutlich höhere Festigkeiten auf.

Gallerie

Zur Verleimung werden hauptsächlich Melamin-Harnstoff-Formaldehydharze (MUF) oder Phenol-Formaldeydharze (PF) verwendet. Aufgrund der vielen dünnen Schichten ist der Leimanteil im Vergleich mit BSP oder Dreischichtplatten relativ hoch (circa 3% Volumenanteil).

BFU-Platten werden als nicht tragende, teilweise tragende und vor allem als aussteifende Beplankung von Tafelbauwänden, Kasten-, Rippen-, Balkendecken und Dachkonstruktionen verwendet. Sie sind relativ diffusionsdicht und können bei Außenbauteilen als innere Beplankung die luft-/dampfdichte Schicht ausbilden, wenn die Plattenstöße entsprechend abgeklebt sind.

Für BFU gelten die DIN EN 636: Sperrholz – Anforderungen, DIN EN 635-3: Sperrholz – Klassifizierung nach dem Aussehen der Oberfläche – Teil 3: Nadelholz und DIN EN 13986: Holzwerkstoffe zur Verwendung im Bauwesen – Eigenschaften, Bewertung der Konformität und Kennzeichnung mit der Anwendungsnorm DIN 20000-1: Anwendung von Bauprodukten in Bauwerken – Teil 1: Holzwerkstoffe sowie die jeweilige Zulassung.

Für BFU-BU gelten ebenfalls die DIN EN 636, die DIN EN 13986 sowie die DIN 635-2: Sperrholz – Klassifizierung nach dem Aussehen der Oberfläche – Teil 2: Laubholz und die jeweilige Zulassung.

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