Olpererhütte in Tirol/A

Energieautarke Unterkunft für Bergwanderer

Mitten in den Zillertaler Alpen steht auf knapp 2.400 Meter Höhe die Olpererhütte, ein einfaches Refugium für Wanderer und Bergsteiger. Mit ihrer bewusst spartanischen Gestaltung reagieren die Architekten Hermann Kaufmann auf die einzigartige, exponierte Lage und die Funktion als Schutzhütte. Statt mit der Natur zu konkurrieren, integrieren sie die Hütte in die umgebende Gebirgslandschaft. Beim Bau des auf das Wesentliche reduzierten Holzhauses haben sie die Menge und Anzahl der verwendeten Baumaterialien gering gehalten. Und auch die Haustechnik konnte wegen des reinen Sommerbetriebs reduziert werden.

Gallerie

Der funktionale Satteldachbau gründet auf den zerfallenen Resten einer Vorgängerhütte. Eine Natursteinmauer aus Abrisssteinen stützt den Bauplatz, bildet gleichzeitig eine Terrasse und dient als Auflager für das rund 2,5 m über den Hang auskragende Gebäude. Errichtet ist es fast vollständig aus 14 bis 17 cm starken Brettsperrelementen aus Fichtenholz, Holzschindeln bedecken Dach und Fassade. Im Laufe der Zeit wird die hölzerne Hülle verwittern und sich farblich der kargen Felslandschaft annähern. Alle zum Bau notwendigen Materialen mussten per Hubschrauber hinauf geflogen werden, darunter die 350 vorgefertigten Brettsperrholzelemente. Sie wurden in drei Tagen montiert.

Im Erdgeschoss sind eine zentrale Küche, Lager und Nebenräume sowie der zum Tal gelegene Gastraum angeordnet. Von hier erlaubt ein großes Panoramafenster einen grandiosen Blick in die Bergwelt. Im Obergeschoss schlafen die Gäste in einfach ausgestatteten Zimmern.

Von Mitte Juni bis Mitte Oktober ist die Hütte bewirtschaftet. In diesem Zeitraum bieten die ungedämmten Wände des kompakten Baukörpers ausreichenden Wärmeschutz, da Holz über ausgezeichnete Dämmeigenschaften verfügt. Im Winter kann ein kleinerer, wärmegedämmter Rahmenbau genutzt werden, der schnell beheizt werden kann. Er befindet sich etwas abgesetzt vom Haupthaus und bildet als in Form und Konstruktion eigenständiger Solitär einen Kontrapunkt zur auskragenden, mit Holzschindeln ummantelten Schutzhütte.

Heizung/ Energiekonzept
Die Haustechnik der energieautarken Schutzhütte ist einfach und modern. Die notwendige Wärme für Dusche, Küche, Trocken- und Gastraum liefert ein Kachelofen sowie die Abwärme einer mit Rapsöl betriebenen Kraft-Wärme-Kopplung. Da die Raumtemperaturen in Holzbauten um bis zu zwei Grad Celsius höher empfunden werden als in Gebäuden aus anderen Baustoffen, können zusätzlich Heizkosten gespart werden. Die Schlafräume sind unbeheizt.

Mit 29 kWH fällt der Tagesstrombedarf für das 60-Betten-Quartier sehr gering aus. Das speziell in das Energiekonzept integrierte Blockheizkraftwerk liefert 86 Prozent des notwendigen Stroms, eine Photovoltaikanlage die restlichen 14 Prozent. Darüber hinaus spart der Durchlaufgeschirrspüler durch zwei Heißwassertemperaturniveaus etwa 85 Prozent Energie gegenüber einem herkömmlichen Geschirrspüler. Die Beleuchtung erfolgt nur über Energiesparlampen und die Kühl- und Gefriergeräte sind ebenfalls Stromsparmodelle. Gekocht wird mit Flaschengas.

Bautafel

Architekten: Hermann Kaufmann, Schwarzach/A
Projektbeteiligte: Merz Kley Partner, Dornbirn/A (Statik); Walter Ingenieure, Velburg (HLS und Elektroplanung)
Bauherr: Deutscher Alpenverein Sektion Neumarkt in der Oberpfalz
Fertigstellung: 2007
Standort: Dornauberg 110, Finkenberg, Tirol/Österreich
Bildnachweis: Büro Kaufmann

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