Glossar

Mehr als 4000 Begriffserklärungen

  1. A
  2. B
  3. C
  4. D
  5. E
  6. F
  7. G
  8. H
  9. I
  10. J
  11. K
  12. L
  13. M
  14. N
  15. O
  16. P
  17. Q
  18. R
  19. S
  20. T
  21. U
  22. V
  23. W
  24. X
  25. Y
  26. Z

Lehmbau

Der Lehmbau hat seine Jahrtausende alten Wurzeln in Vorderasien bzw. dem Nahen Osten, verfügt aber auch in Deutschland über eine lange Tradition. Hier wurde er ursprünglich aus örtlichen Baugruben gewonnen und für massive Wände, Fachwerkausfachungen, als Zwischendeckenschüttung oder Wand- und Deckenputz verwendet. Für die Ausfachungen wurde das Material oft mit gehäckseltem Stroh o.ä. vermischt und auf Weidengeflecht oder Holzstaken aufgebracht. Lehm war kostenlos, gut zu verarbeiten und immer wieder zu verwenden. Erst im Zuge der Industrialisierung wurde er durch industriell hergestellte Baumaterialien wie Zement und Gips ersetzt.

Als natürlicher Baustoff, der aus Ton, Kies, Sand und Schluff besteht und sich mit wenig Energie verarbeiten lässt, gewinnt Lehm im Kontext des nachhaltigen Bauens wieder an Bedeutung. Dazu tragen auch seine Schadstofffreiheit, die Entwicklung rationeller Verfahrenstechniken und neuartiger Lehmbaustoffe bei. Je nach Verwendungszweck wird das Material roh verarbeitet oder mit anderen natürlichen Rohstoffen vermischt. Lehmputz lässt sich auf alle festen Untergründe auftragen. Bei der Stampflehm-Bauweise wird eine erdfeuchte Lehmmischung in eine Schalung eingebracht und verdichtet.

Bei Wasserzugabe quillt Lehm, beim Trocknen schwindet oder schrumpft er. Er muss deshalb vor Regen und Frost geschützt werden – zu empfehlen ist der Einsatz in Innenräumen. Im Außenbereich ist ein dauerhafter Schutz durch konstruktive Maßnahmen unerlässlich. Länger andauernde Feuchtigkeit vermindert die Festigkeit des Baustoffs und führt zur Verwitterung. Holz und andere organische Stoffe, die von Lehm umgeben sind, werden entfeuchtet bzw. trocken gehalten. Bei richtiger Verarbeitung, Zusammensetzung und Mischung haben Lehmbauten eine über Jahrhunderte währende Lebensdauer.

Gallerie

Fachwissen zum Thema

Wer nachhaltig Bauen möchte, sollte Baustoffe wählen, die aus nachwachsenden, gut recyclebaren und lange verfügbaren Rohstoffen bestehen (Bild: Wasserstrichziegel).

Wer nachhaltig Bauen möchte, sollte Baustoffe wählen, die aus nachwachsenden, gut recyclebaren und lange verfügbaren Rohstoffen bestehen (Bild: Wasserstrichziegel).

Baustoffe/​-teile

Auswahl der Baustoffe

Verschiedene Kriterien beeinflussen die Einordnung in punkto Nachhaltigkeit: Die Rohstoffe, der Energieaufwand, die Recyclingfähigkeit, aber auch der materialgerechte Einsatz im Bauwerk.

Das C2C-Prinzip bezeichnet einen idealisierten, geschlossenen Rohstoffkreislauf nach dem Vorbild der Natur, bei dem alle Rohstoffe eines Produkts nach dem Nutzungszeitraum zu 100% im Kreislauf bleiben und wiederverwendet werden können.

Das C2C-Prinzip bezeichnet einen idealisierten, geschlossenen Rohstoffkreislauf nach dem Vorbild der Natur, bei dem alle Rohstoffe eines Produkts nach dem Nutzungszeitraum zu 100% im Kreislauf bleiben und wiederverwendet werden können.

Baustoffe/​-teile

Cradle-to-Cradle-Prinzip

Das Prinzip bezeichnet einen idealisierten, geschlossenen Rohstoffkreislauf nach dem Vorbild der Natur.

Bücher

Lehmbau

Bei der Beurteilung von Baustoffen im Hinblick auf Umweltfreundlichkeit, Recyclingfähigkeit und Rückbaubarkeit stehen Materialien...

In einer Lebenszyklusanalyse wird die ganze Lebensdauer des Gebäudes, die Bauphase, die Nutzungsphase mit möglichen Umnutzungen sowie Abriss und Entsorgung berücksichtigt, und es kann der Beitrag der Bauprodukte zur Energieeffizienz oder zu weiteren Aspekten nachhaltiger Bewirtschaftung eines Gebäudes dargestellt werden.

In einer Lebenszyklusanalyse wird die ganze Lebensdauer des Gebäudes, die Bauphase, die Nutzungsphase mit möglichen Umnutzungen sowie Abriss und Entsorgung berücksichtigt, und es kann der Beitrag der Bauprodukte zur Energieeffizienz oder zu weiteren Aspekten nachhaltiger Bewirtschaftung eines Gebäudes dargestellt werden.

Baustoffe/​-teile

Ökobilanz

Die Ökobilanz liefert eine systematische und standardisierte Datengrundlage, um aus Deklarationen einzelner Bauprodukte die ökologische Bewertung eines Bauwerks zu erstellen.

Bauwerke zum Thema

Der Komplex zeigt keine Fensteröffnungen zur Umgebung

Der Komplex zeigt keine Fensteröffnungen zur Umgebung

Bildung

Ausbildungszentrum in Nyanza

Nachhaltige Architektur ist nicht überall auf der Welt mit den gleichen Mitteln zu erreichen. Der Münchner Architekt Dominikus...

Großzügige Fensterflächen, Betonbänder und Ziegel prägen die Fassade

Großzügige Fensterflächen, Betonbänder und Ziegel prägen die Fassade

Büro

Umbau eines Hofgebäudes in Zürich

Vielerorts gibt es sie: Hofbauten, die im Zentrum eines Gebäudeensembles Ende des 19. Jahrhunderts errichtet wurden. Doch eine...

Außenansicht des Lehmhauses

Außenansicht des Lehmhauses

Wohnen

Wohnhaus aus Lehm in Schlins

Die Materialität und die Gestalt dieses Wohnhauses im österreichischen Vorarlberg sind direkte Reaktionen auf die steile...

Kontakt Redaktion Baunetz Wissen: wissen@baunetz.de
Baunetz Wissen Mauerwerk sponsored by:
Wienerberger | Kontakt 0511 / 610 70-0 | www.wienerberger.de
Zur Glossar Übersicht

216 Einträge