Schaltbare Flüssigkristallfenster
Mit variabler Lichtdurchlässigkeit
Als Alternative zu herkömmlichen Sonnenschutzsystemen werden seit einigen Jahren schaltbare Verglasungen angeboten, die sich bei Bedarf verfärben und eine exakte Dosierung des Tageslichteinfalls erlauben. Üblicherweise basieren sie auf der elektrochromen Schaltung, bei der eine elektrische Spannung an die mit Wolfram beschichteten und mit einer leitfähigen Polymerfolie versehenen Isolierglasaufbauten angelegt wird.
Gallerie
Andere Wege beschreitet der Darmstädter Chemie- und
Pharmakonzern Merck. Er hat mit dem Liquid Crystal Window,
kurz LCW, ein schaltbares Flüssigkristallfenster entwickelt,
das so ähnlich funktioniert wie ein LCD-Bildschirm. Die
Licrivision genannte Technik beruht auf der Eigenschaft von
Flüssigkristallen, die Polarisationsrichtung von Licht zu ändern,
wenn ein bestimmtes Maß an elektrischer Spannung angelegt wird. Im
Gegensatz zu elektrochomen Gläsern erfolgt die Umwandlung von hell
zu dunkel, von transparent zu opak in Sekundenschnelle und
unabhängig von der Elementgröße. Die Bandbreite der
Lichttransmission reicht von bis zu 70% im hellen und mindestens 5%
im dunklen Schaltzustand, wobei die Regelung stufenlos sowohl
automatisch als auch manuell möglich ist. Laut Hersteller lässt
sich die Farbe der geschalteten Verglasung den Kundenwünschen
entsprechend anpassen. Im nicht geschalteten Modus bleiben die
Gläser auch bei schräger Durchsicht uneingeschränkt
transparent.
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