Profilbauglas mit Schwung
Um die Kurve gedacht
Profilbauglas ist ein spezielles Gussglas, welches aufgrund seines geringen Preises häufig im Industriebau anstelle von Fenstern verwendet wird. Durch ihre parallelen Abkantungen an den Längsseiten sind übliche Profilgläser ausschließlich für ebene Wände geeignet – bei einer gewölbten Wandfläche würden die Fugen zwischen den Modulen keilförmig auseinanderklaffen. Holger Jahn aus Berlin will das ändern. Die von ihm unter der Bezeichnung Profilglas c--c entwickelten Elemente folgen einem Kupplungsprinzip neuartiger Geometrie, mit dem angrenzende Profile in verschiedenen Winkeln zueinander angeordnet werden können, ohne dass größere Zwischenräume entstehen.
Gallerie
Wie ihre Vorläufer haben die Profile einen U-förmigen Querschnitt. Die Abkantungen allerdings sind einmal konvex und einmal konkav geschwungen. So lassen sich benachbarte Module gegeneinander verdrehen und zu bogenförmig gewundenen Glaswänden mit engen und weiten Radien kombinieren. Auch ebene Wände lassen sich zusammenfügen. Trapezförmig verjüngte Sonderpaneele erlauben darüber hinaus konische und tordierte Arrangements. Damit sind komplexe Fassadenverläufe mit unterschiedlichen Grundrissen an Kopf- und Fußpunkt realisierbar.
Das Profilbauglas befindet sich derzeit im Entwicklungsstadium.
Es hat eine aussichtsreiche Zukunft, weil sich gekrümmte,
individuell angepasste Glasflächen damit kostengünstig umsetzen
lassen.
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