Halbtransparentes Spiegelglas
Beschichtung aus Metalloxiden
Im Zusammenhang mit der Elbphilharmonie fällt einem zum Stichwort Verspiegelung zunächst deren Fassade ein. Doch auch im Inneren des Hamburger Konzerthauses sind ungewöhnliche Spiegel zu finden: 32 Informationsbildschirme verbergen sich hinter kreisrunden Spiegelverglasungen und sind nur in eingeschaltetem Zustand sichtbar. Angebracht an den Wänden der Foyers, informieren sie die Besucher über das Programm oder weisen ihnen den Weg zum Sitzplatz.
Gallerie
Sind die Bildschirme ausgeschaltet, bleiben sie hinter dunkel gefärbtem Spiegelglas verborgen. Eingesetzt wurde das halbtransparente Verwandlungsglas Mirona des Herstellers Schott. Der damit verbundene Aha-Effekt ist in der Charakteristik der Beschichtung aus Metalloxiden begründet. Diese wird durch ein mehrstufiges Tauchverfahren aufgetragen und danach bei 450 bis 500 °C eingebrannt. Auf der Rückseite der Scheiben wurde ein Passepartout aufgedruckt, welches die Konturen des dahinter liegenden Displays verbirgt. Im eingeschalteten Zustand lassen die Interferenzschichten die Lichtstrahlung der Bilder auf dem Bildschirm passieren. Ausschlaggebend ist hierbei der Grad der Helligkeit hinter der Scheibe.
Der Hersteller bietet das Produkt als Einscheibensicherheitsglas (ESG) in fünf
Varianten verschiedener Lichttransmissions- und visueller
Reflexionsgrade sowie in Standarddicken von 4 oder 6 mm an. Die in
der Elbphilharmonie verwendeten Gläser sind eine Sonderanfertigung:
Zum Einsatz kommen drei Größen (90, 140 und 169 cm Durchmesser) aus
beidseitig beschichtetem, 10 mm dicken Mineralglas mit
geschliffener C-Kante.
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