Fuchsien-Haus im Botanischen Garten in Tübingen
Glaswände zum Öffnen
Das Glashaus für die Fuchsien-Sammlung im Botanischen Garten in Tübingen entstand anlässlich des 500. Geburtstages von Leonhart Fuchs. Nach dessen Namen benannte der französische Franziskanerpater und Botaniker Charles Plumier den Blütenstrauch, den er 1696/97 in Santo Domingo auf der Antilleninsel Hispaniola entdeckte.
Gallerie
Die Architekten Ackermann & Raff konzipierten das 12 x 3,75 m große Bauwerk wie eine Ausstellungsvitrine aus Stahl und Glas, womit am ehesten der Eindruck erzeugt werden kann, dass die Pflanzen im Freien stünden. Das Gewächshaus steht auf einem 30 cm hohen Betonsockel. Mit seinem um 16° geneigten Pultdach öffnet es sich zur Südseite hin. Die Südfassade ist nach innen geknickt, so dass zwei Drittel des Raumes mehr Morgensonne erhalten und ein Drittel mehr von der Mittagsonne beschienen wird. Je nach Sonnenstand spendet außerdem die benachbarte Rosskastanie Schatten.
Die Stahlkonstruktion besteht aus 40 x 120 mm dicken Edelstahlrahmen, die im Betonsockel eingespannt sind. Die Querriegel aus Edelstahl und die Glasscheiben steifen die Konstruktion zusätzlich aus.
Glas
Das Glasdach wird aus 2 x 10 mm dicken, teilvorgespannten Gläsern
gebildet. Die Glasfassade setzt sich aus 2 x 12 mm dicken,
punktgehaltenen Einscheiben-Sicherheitsgläsern mit einer zwischen
den Scheiben liegenden 1,52 mm starken PVB-Folie
zusammen. Auf der Südseite befinden sich im oberen Bereich zudem
horizontale Glaslamellen.
Sofern es die Temperatur- und Luftverhältnisse erforderlich machen, lassen sich die vertikalen Scheiben durch eine Drehbewegung der Punkthalter öffnen. Bei Frost wird das Glashaus zum Schutz der Pflanzen beheizt.
Bautafel
Architekten: Ackermann & Raff, Tübingen
Projektbeteiligte: Ingenieurbüro Georg Keller, Tübingen (Tragwerksplanung)
Bauherr: Staatliches Vermögens- und Hochbauamt Tübingen
Fertigstellung: 2001
Standort: Botanischer Garten, Hartmeyerstr. 123, Tübingen
Bildnachweis: Ackermann & Raff
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