Zeughaus/Deutsches Historisches Museum in Berlin
Glasdach für den Schlüterhof
Das Zeughaus wurde zwischen 1695 und 1730 unteren anderem von Johann Arnold Nering, Andreas Schlüter und Jean de Bodt erbaut und ist der größte noch erhaltene Berliner Bau der Barockzeit. Der Bau wurde 1944/45 schwer beschädigt und von 1948 bis 1965 durch Otto Haesler mit zahlreichen Veränderungen im Inneren wieder aufgebaut. Ab 2005 wird das Zeughaus für die Dauerausstellung des Deutschen Historischen Museums genutzt. Die Pläne für den Umbau und die Sanierung des Gebäudes stammen von dem Berliner Architekten Winfried Brenne, der als Preisträger aus einem zweistufigen Wettbewerb hervorgegangen war.
Gallerie
Über dem Schlüterhof des Zeughauses wurde von I.M. Pei mit dem Stuttgarter Ingenieurbüro Schlaich, Bergermann und Partner eine filigrane Glaskuppel entwickelte. Bereits 1871 hatte Wilhelm I. eine Glaskuppel über den 41 x 41 m großen Innenhof errichten lassen, die im Krieg zerstört wurde. 1998 begannen die Bauarbeiten, 2004 wurde der Neubau mit der ersten Wechselausstellung eingeweiht. Seit April 2004 ist auch der Schlüterhof wieder für die Öffentlichkeit zugänglich.
Glas
Die Gitterschale über dem 41 x 41 m großen Schlüterhof des
Deutschen Historischen Museums wird nur von den Pfeilern an den
Ecken gestützt. Die doppelt gekrümmte Schale besteht aus
Vierecksmaschen mit einer Maschengröße von 1,75 x 1,75 m. Die
Geometrie des flachen quadratischen Netzes wurde durch
Translationsflächen erzeugt. Länge und Spannweite betragen bei
einer Höhe von 6,00 m 41,20 m. Die Grundfläche liegt bei 1.800 m²,
die Fassadenfläche bei 800 m². Zum Einsatz kam ein
Verbund-Sicherheitsglas aus 2 x 8 mm teilvorgespanntem Glas
(eisenoxidarmes Glas).
Bautafel
Architekten: Winfried Brenne, Berlin (Umbau und Sanierung Zeughaus); I.M.Pei, New York/USA (Schlüterhof und Neubau des DHM)
Projektbeteiligte: Schlaich Bergermann und Partner (Tragwerksplanung Schlüterhofüberdachung); Mero (Ausführung); Cricursa, Granollers/E (Glasherstellung)
Bauherr: Deutsches Historisches Museum
Fertigstellung: 2003
Standort: Unter den Linden 2, Berlin
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