Feuchtevariable Dampfbremse
Begrenzt Feuchtetransport in wärmegedämmten Bauteilen
Dampfbremsen sollen Konstruktionen trocken und schimmelfrei halten und das möglichst über die gesamte Lebensdauer eines Gebäudes. Majrex ist eine Dampfbremse vom Hersteller Siga, die speziell für bauphysikalisch kritische Bauteilaufbauten entwickelt wurde. Raumseitig der Wärmedämmung soll sie den Feuchtetransport in wärmegedämmte Bauteile begrenzen und zugleich deren Austrocknung maximieren. Dafür kommt die sogenannte Hygrobridtechnologie des Herstellers zum Einsatz: Sie soll ganzjährig einen Feuchtetransport in nur eine Richtung gewährleisten.
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Insbesondere bei Sanierungen wird der Raum zwischen den Sparren häufig vollständig ausgedämmt. Auf die Hinterlüftung wird verzichtet, wodurch Feuchtigkeit nicht mehr einfach über eine Luftschicht abgeführt werden kann. Bei Konstruktionen mit dampfdichter Dachabdichtung kann dies zu Problemen führen. Hier ist die Feuchtigkeit auf ihrem Weg nach außen blockiert. Eingeschlossene Feuchte wird schnell zum Problem und bei langfristig Holzfeuchten mit einem Massenanteil über 18 Prozent entsteht die Gefahr von Schimmelpilzbildung.
Notwendig ist darum ein ausreichend großes Trocknungspotenzial nach innen, denn eingedrungene Feuchte darf nicht langfristig im Querschnitt verbleiben. Andererseits muss verhindert werden, dass Feuchte überhaupt in den Bauteilquerschnitt gelangt. Besonders in der Bauphase kann die hohe Feuchte durch das Einbringen von Estrich und Putz sowie eingeschlossene Baufeuchte schnell zu Problemen führen. Bis dato hat die Verwendung von feuchtevariablen Dampfbremsen das Schadensrisiko nicht im erhofften Umfang mindern können. Untersucht wurde dies unter anderem in der Forschungsarbeit „Zuverlässigkeit von Holzdachkonstruktionen ohne Unterlüftung der Abdichtungs- und Decklage“ (siehe Tipps zum Thema).
Die Neuentwicklung von Siga zeigte bei Tests, dass die
Auffeuchtung der Konstruktion gegenüber herkömmlichen
feuchtevariablen Dampfbremsen vermindert wurde, so der Hersteller.
Dies ergaben die Ergebnisse sowohl nach Durchlaufen einer
simulierten „Winter-Tauperiode“ als auch einer „Sommer-
Verdunstungsperiode“. Ebenso soll Feuchtigkeit, die sich in der
Konstruktion befindet, schnell wieder hinaus diffundieren können.
In den durch die TU Dresden durchgeführten Parameterstudien wurden
außen dampfdiffusionsdichte Steil- und Flachdächer hygrothermisch
simuliert, um die geforderte Tauwasserfreiheit
nachzuweisen.