Terminal 2E im Flughafen Charles de Gaulle/F

Stahlfachwerkträger und Bogensegmente aus Holz

Der Flughafen Charles de Gaulle in Roissy bei Paris ist der größte Frankreichs. Nachdem das Terminal 2E im Jahr 2004 teilweise eingestürzt war, wurde es vier Jahre später unter Beibehaltung der ursprünglichen Glashülle und Geometrie wieder aufgebaut. Die Architekten ersetzten die frühere Betonstruktur der inneren Haut jedoch durch eine Bekleidung aus Holz und übernahmen damit die Materialsprache aus dem Innenraum des Hauptgebäudes.

Gallerie

150 Bogen-Segmente aus jeweils über 700 Leisten Birkensperrholz mit einer Oberfläche aus Eschefurnier prägen nun das Terminal. Im Wechsel mit Verschattungselementen aus Holzlamellen gestalten sie die 700 Meter lange Abfertigungshalle und nehmen ihr jede Eintönigkeit. Deren inneres Bild ist nun bestimmt durch die warmen Naturfarben und vielförmigen Texturen des Holzwerkstoffes.

Die Reihung von identischen Querschalen erforderte eine absolute Maßhaltigkeit, denn bereits minimale Unregelmäßigkeiten summieren sich und machen sich in Form von Wellen- oder Zickzackbildungen in der Flucht bemerkbar.

Dach
Das Terminal ist umhüllt von einer außen liegenden Glashaut, dem Tragwerk und der Innen- und Holzbekleidung. Die gesamte Länge ist in ein Raster aus 154 Einheiten gegliedert. Tragende Funktion übernehmen bogenförmige, dreidimensionale Stahlfachwerkträger im Achsabstand von vier Metern, deren Aussteifung über Längs- und Quergurte erfolgt. Die ursprüngliche Glashülle bildet die Außenhaut.

Im Wechsel mit den Holzlamellen zur Verschattung besteht die Innenverkleidung aus 130 vorgefertigten Querschalen und 20 Bögen für die Endbereiche. Die Standard-Bögen wurden mit Längen bis zu 8,5 Metern in Aichach vorgefertigt, die selbsttragenden Verkleidungselemente dort geplant und produziert. Die Bögen der Endbereiche waren für den Straßentransport zu groß und mussten vor Ort fertiggestellt werden. Alle Bögen wurden nach Verlegemustern der Architekten hergestellt und bestehen aus finnischem Sperrholz auf gekrümmten Brettschichtholz-Rippen.

Die innere Holzbekleidung ist brandschutzbeschichtet. Die aufwendig gestalteten Oberflächen vertrugen nach der Beschichtung keinerlei Druckbelastung mehr. Durch einteilige Schalenelemente, die über Punktbefestigungen am Tragwerk hängen, ist die unabhängige Bewegung von Schale und Tragwerk möglich. So werden alle Verformungskräfte, wie ein durch die Glashülle verursachter Hitzestau oder Verformungen der Tragkonstruktion, aufgenommen.

Bautafel

Architekten: Dominique Parent und Olivier Mas, Aéroports de Paris/F
Projektbeteiligte: Finnforest Merk, Aichach/D (Vorfertigung und teilweise Planung der Holzkonstruktion); RFR Engineers, Paris/F (Tragwerksplanung); Castel & Fromaget, Fleurance, Cedex/F(Stahlkonstruktion); Laubeuf, Saint Mande/F (Glashülle/Bestand)
Bauherr: Aéroports de Paris (ADP)
Fertigstellung: 2008
Standort: Paris
Bildnachweis: Finnforest Merk/Studio EKD (1-4); Finnforest Merk, Aichach/D (5-7)

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