_Gebäudetechnik
PVT-Kollektoren als Energiequelle für Erdwärmepumpen
Aufwendige und teuere Erdbohrungen können entfallen
Kraft-Wärme-Koppelung, die gleichzeitige Erzeugung von Strom und
Wärme, funktioniert auch mit Solarenergie: Bei
Photovoltaik-Thermischen-Kollektoren (PVT) sind PV-Module und
Solarthermiekollektoren in einem Gehäuse vereint. Erstere wandeln
die Sonneneinstrahlung in Strom um, während letztere die
entstehende Abwärme zu Heizzwecken nutzen.
Gallerie
Ein PVT-System, das speziell als Energiequelle für
Erdwärmepumpen entwickelt wurde, hat der Hersteller Consolar neu
auf den Markt gebracht. Der PVT-Kollektor Solink wird auf
dem Dach installiert und kombiniert Photovoltaik und Solarthermie
mit einem Hochleistungs-Luftwärmetauscher zu einer
Versorgungseinheit für marktgängige Sole-Wasser-Wärmepumpen. Auf
der Oberseite des Kollektors produziert ein zwei Quadratmeter
großes PV-Modul Strom, der zum Antrieb der Wärmepumpe
genutzt werden kann. Die thermische Energie für die Wärmepumpe wird
über einen Luftwärmetauscher mit einer Oberfläche von zwanzig
Quadratmetern auf der Unterseite des Kollektors sowie über die
Modulabwärme gewonnen.
Die PVT-Kollektoren machen Erdsonden als übliche Wärmequelle für
Sole-Wasser-Wärmepumpen überflüssig. Aufwendige und teure
Erdbohrungen sind nicht mehr nötig. Berechnungen des Karlsruher
Instituts für Technologie (KIT) zeigen darüber hinaus, dass beim
Einsatz der neuen Kollektoren bei ähnlichen Investitionskosten eine
bessere Wirtschaftlichkeit als mit Erdsonden-Wärmepumpen gegeben
ist. Da sich die Solarmodule aufgrund der Kühlung durch den
Luftwärmetauscher nicht überhitzen können, produzieren sie sieben
bis zehn Prozent mehr Strom als konventionelle PV-Module ohne
Wärmetauscher.
Die Kollektoren eignen sich sowohl für Ein- und
Mehrfamilienhäuser als auch für Büro- und Gewerbegebäude, kommunale
Gebäude oder kalte Nahwärmenetze. Der komplette Wärmebedarf und in
vielen Fällen auch der jährliche Strombedarf lassen sich mit dem
System decken.
Das neue PVT-Konzept baut auf mehrjährigen durch die Bundesregierung und die Deutsche Bundesstiftung Umwelt geförderten Voruntersuchungen auf, die in Zusammenarbeit dem KIT erfolgten.
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