_Gebäudetechnik
Photovoltaik, Erdwärme und Pufferspeicher kombiniert
SHK-Betrieb baut Vorzeigeobjekt mit hybrider Heiztechnik
Wenn ein Installationsbetrieb ein Firmen- und
Ausstellungsgebäude für eigene Zwecke errichten lässt, ist ein
ausgefeiltes Haustechnikkonzept obligatorisch. Für ihren 1.700
Quadratmeter großen Neubau in Bonn-Beuel entwickelte die Firma
Josef Küpper Söhne ein zukunftsfähiges, hybrides Heizkonzept, das
Erdwärme mit Photovoltaik und einer besonders effizienten
Lüftungstechnik kombiniert.
Gallerie
Der kompakte Baukörper auf rechteckigem Grundriss mit Flachdach und markanter signalroter Putzfassade wurde ursprünglich als KfW-Effizienzhaus 55 geplant. Letztlich liegt der Heizwärmebedarf des Gebäudes dank guter Wärmedämmung jetzt bei nur 5 kWh pro Quadratmeter im Jahr und übertrifft damit sogar den Passivhausstandard. Die Anforderungen der EnEV 2016 werden um mehr als dreißig Prozent übererfüllt. Die Hälfte des Neubaus ist von einer weitläufigen Produktausstellung sowie Büro- und Besprechungsräumen des Bauherrn belegt, die restliche Fläche ist an weitere Firmen vermietet.
Im Winter beheizt und im Sommer gekühlt wird das Gebäude mit der Sole-Wasser-Wärmepumpe WPF 40 von Stiebel Eltron. Die Wärmepumpe bezieht ihre Energie von neun hinter dem Haus installierten Erdwärmesonden. Im Gebäude wird die Wärme über eine Fußbodenheizung abgegeben. Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach versorgt die Wärmepumpenanlage kostengünstig mit selbstproduziertem Strom. Besonderheit des Systems ist ein zweiter Pufferspeicher, mit dem sich unterschiedliche Zukunftsszenarien der Wärmenutzung realisieren lassen. So können künftig Ausstellungstücke, wie ein Kaminofen oder ein Blockheizkraftwerk (BHKW) ohne großen Aufwand in das Heizsystem integriert werden.
Der zweite Speicher dient darüber hinaus zur Speicherung überschüssiger Wärme. Tritt ein PV-Strom-Überschuss auf, wird die Wärmepumpe in Betrieb genommen, auch wenn gar kein Bedarf an Heizwärme besteht und die so erzeugte Wärme bis zum späteren Verbrauch im Pufferspeicher zwischengespeichert. Ist der Rücklauf aus dem Heizsystem niedriger als die Temperatur im zweiten Speicher, wird dieser Speicher wieder entladen. Auch für die Kühlung des Gebäudes ist der zweite Speicher von Bedeutung. Ist im Sommer die Kühlfunktion aktiviert, wird dafür ebenfalls der zweite Speicher genutzt.
Ergänzt wird die Heizanlage durch ein effizientes Lüftungskonzept. Die Zuluftkanäle der zentralen Be- und Entlüftung verlaufen dabei direkt unter der Fußbodenheizung. So wird ein Teil der Temperatur auf die Zuluft übertragen. In weiteren Schritt will der SHK-Betrieb eine Ladesäule für Elektroautos ergänzen, die ebenfalls mit Strom vom eigenen Dach versorgt wird.
Fachwissen zum Thema
Baunetz Wissen Gebäudetechnik sponsored by:
Stiebel Eltron | Kontakt 0 55 31 - 702 702 | www.stiebel-eltron.de