Luftqualitätsstudie für Klassenräume
Einsatz von Lüftungsanlagen in Schulen ist optimal
Die Luftqualität in Klassen- und Seminarräumen ist spätestens
seit Beginn der Corona-Pandemie ein allgegenwärtiges Thema. Neben
der Last durch Krankheitserreger in der Luft ist nach wie vor aber
auch die CO₂-Konzentration ein wichtiger und leider allzu oft
vernachlässigter Punkt. Einer zu hohen Kohlendioxid-Konzentration
begegnete man bisher meist über Stoßlüftung durch die Fenster,
auch, weil immer wieder die Anschaffungskosten von Lüftungsgeräten
gescheut werden. Um die Virenlast in der Raumluft zu verbessern,
wurden allenfalls Luftreiniger angeschafft, deren Filter zwar die
Schadstofffracht in der Luft reduzieren, nicht aber ihren
CO₂-Gehalt. Neueste Forschungsergebnisse belegen nun, dass der
Einsatz einer Lüftungsanlage mit CO₂-Steuerung und Wärmerückgewinnung gegenüber Raumluftfiltern und
Stoßlüftung die bessere Lösung ist und sich auch die
Anschaffungskosten schnell amortisieren.
Gallerie
Forschende am Institut für Verfahrenstechnik, Energietechnik und Klimaschutz (IVEK) der Hochschule Hannover haben Luftsysteme vermessen und deren Wirkungen auf die Luftqualität ermittelt. Neben anderen Luftsystemen wurden zwei Typen von lufttechnischen Systemen gegenübergestellt: Das Vallox Aircare 1750, eine Luftreinigungsanlage mit einem dreistufigen Filtersystem inklusive Hepa-14 Filter, und als raumlufttechnische Alternative die deckenhängende Lüftungsanlage vom Typ Vallox Vario 650 CC als Zu- und Abluftgerät mit Wärmerückgewinnung. Die Untersuchungen wurden bei unterschiedlichen Luftleistungen und verschiedenen Personen-Raumbelegungen durchgeführt. In Abhängigkeit von einem einheitlichen Schalldruckpegel in den Versuchsräumen von ca. 40 dB ergeben sich bei den jeweiligen Anlagentechniken unterschiedliche Luftmengen: bei der Lüftungsanlage ca. 300 m³/h (Luftwechselrate von 1,65), bei der Luftreinigungsanlage ca. 400 m³/h (Luftwechselrate 2,19).
Bessere Raumluftqualität mit Lüftungsanlagen
Fazit der Untersuchungen: Ein Luftfilter kann zwar die Schadstoffe in der Luft reduzieren, nicht aber den CO₂-Gehalt. Deshalb muss bei bloßen Luftreinigungsanlagen zusätzlich eine Stoßlüftung durchgeführt werden, um einen ausreichenden Luftaustausch zu gewährleisten. Eine Lüftungsanlage hingegen sorgt für einen gleichmäßigen, stetigen Luftaustausch und somit für einen geringen CO₂-Wert. Gleichzeitig werden die Luftfeuchtigkeit und die Temperatur reguliert, Aerosole werden nach außen getragen und die Luftqualität gesteigert. Optimal ist der Einsatz einer Lüftungsanlage mit CO₂-Steuerung und Wärmerückgewinnung, wodurch im Winter Wärmeverluste vermieden werden. Ist eine derart automatisierte Lüftung nicht möglich, sollte in den Lehr- bzw. Lernräumen standardmäßig eine CO₂-Ampel eingesetzt werden, um die Luftqualität ständig im Auge behalten zu können.
Schneller Return on Investment (ROI) durch Einsparung
Erste Vergleichsrechnungen haben ergeben, dass die Mehrkosten
für die Installation von raumlufttechnischen Anlagen mit
Wärmerückgewinnung gegenüber Raumluftfiltergeräten in Kombination
mit Stoßlüftung im Betrieb sehr kostengünstig sind. Die
Einsparungen holen also schnell die Investitionskosten ein, vor
allem bei immer weiter steigenden Energiekosten. Weitere
Einsparungen sind durch Monitoring und Optimierung der Anlage
möglich.
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