_Gebäudetechnik
Hohes Einsparpotenzial bei Ventilatoren
Energie sparen und Kosten senken: Beispiel Rechenzentrum in Frankfurt am Main
Durch die Modernisierung alter Ventilatoren sind in Nichtwohngebäuden Stromeinsparungen von bis zu fünfzig Prozent möglich. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Instituts für Luft- und Kältetechnik (ILK) Dresden. Demnach besteht bei raumlufttechnischen Anlagen in Deutschland ein erheblicher Sanierungsstau; veraltete Ventilatoren sind eine der Hauptursachen für einen zu hohen Energieverbrauch in Nichtwohngebäuden.
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Bei der in der Energieeinsparverordnung (EnEV) vorgeschriebenen energetischen Inspektion von Klimaanlagen mit einer Kälteleistung von über zwölf Kilowatt wird von den Inspektoren etwa in der Hälfte der Fälle ein Austausch ineffizienter Ventilatoren vorgeschlagen. Denn die Systemwirkungsgrade solcher Altgeräte lagen im Durchschnitt bei unter vierzig Prozent. Moderne, energieeffiziente Ventilatoren hingegen erreichen problemlos Wirkungsgrade von siebzig Prozent.
Das enorme Energieeinsparpotenzial bei der Modernisierung ineffizienter RLT-Anlagen zeigt ein Beispiel aus Frankfurt am Main. In einem der größten Rechenzentren Deutschlands liefen Ventilatoren mit einem niedrigen Systemwirkungsgrad und waren dem stetig zunehmenden Kühlbedarf nicht mehr gewachsen. Der Betreiber entschied sich, den gesamten Ventilatorenbestand der Rückkühler der RLT-Anlage energetisch zu modernisieren. Die Sanierung umfasste den Austausch von 64 ungeregelten Axialventilatoren mit Wechselstromtechnologie durch effizientere, elektronisch kommutierte Ventilatoren (EC-Ventilatoren). Die neuen Geräte leisten jeweils einen stündlichen Luftvolumenstrom von 16.000 Kubikmetern. Dank einer Reserve von 57 Prozent Volumenstrom ermöglichen sie auch eine bedarfsgerechte Regelung. Pro Jahr benötigen sie 128.000 Kilowattstunden weniger Strom als ihre Vorgänger, was einer Kosteneinsparung von mehr als 19.000 Euro entspricht. Die Gesamtinvestition von rund 56.000 Euro amortisierte sich dadurch in nur knapp drei Jahren. Passgenaue Baukomponenten sorgten für eine geringe Beeinträchtigung des laufenden Betriebs. Die Einsparung von jährlich rund 72 Tonnen CO2 und eine Geräuschreduktion von zwei Dezibel sind weitere positive Effekte des Tauschs.
Die Modernisierungsmaßnahme erfolgte im Rahmen der vom Fachverband Gebäude-Klima (FGK) initiierten Informationskampagne „Ventilatortausch macht’s effizient“ (siehe Surftipps). Sie ist Teil der Initiative „Deutschland macht’s effizient“ des Bundeswirtschaftsministeriums. Ziel ist es, Betreiber von Nichtwohngebäuden wie Industrie-, Gewerbe- oder Bürobauten über die hohen Einsparpotenziale und kurzen Amortisationszeiten beim Ventilatortausch zu informieren. Denn während der Anteil eines Ventilators an den Investitionskosten einer RLT-Anlage maximal drei Prozent beträgt, macht sein Anteil an den Betriebskosten bis zu siebzig Prozent aus. Verkürzt wird der Amortisationszeitraum zusätzlich durch öffentliche Förderprogramme, beispielsweise im KfW-Programm „Energieeffizient Sanieren – Nichtwohngebäude“ oder im BAFA-Programm „Hocheffiziente Querschnittstechnologien“. Attraktive Finanzierungsmodelle werden darüber hinaus durch Contracting-Dienstleister angeboten.
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