_Gebäudetechnik
Entscheidung: Architekturpreis Gebäudeintegrierte Solartechnik
Beispiele für gelungene Verbindung von Ästhetik und Technik
Seit dem Jahr 2000 verleiht der Solarenergieförderverein Bayern den Architekturpreis Gebäudeintegrierte Solartechnik an architektonisch anspruchsvolle Bauprojekte, die Solaranlagen in besonders gelungener Weise integrieren. Im Jahr 2017 stand die Jury vor der Aufgabe, eine breite Palette von 117 Arbeiten aus 26 Ländern zu bewerten. Rund 77 Prozent der Einreichungen stammten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Daneben zeigte die wachsende Zahl an Teilnehmern aus nicht-deutschsprachigen Ländern, dass der Wettbewerb international an Anerkennung gewinnt.
Gallerie
Bei den eingereichten Gebäuden dominierte der Wohnungsbau mit 43 Prozent – die Mehrzahl davon Ein- und Zweifamilienhäuser – gefolgt von Bürobauten mit 21 Prozent. Bei den meisten Projekten handelte es sich um Neubauten, auch wenn Modernisierungsbeispiele zeigen, dass eine Integration von Solartechnik in vorhandene Bauten erfolgreich möglich ist. Fast immer wurden Photovoltaik-Anlagen eingebaut. Reine solarthermische Dach- und/oder Fassadenanlagen waren die Ausnahme.
Preisträger
Die mit 15.000 Euro dotierte Auszeichnung ging an das
Architekturbüro Klärle aus Bad Mergentheim für die Sanierung
eines Bauernhofs. Beim Projekt Hof 8 im 700-Einwohner-Ort
Weikersheim-Schäftersheim in Baden-Württemberg bauten die
Architekten einen vor dem Abriss stehenden ländlichen
Gebäudekomplex zu Plusenergiehäusern um. Eine 550 Quadratmeter
große Solaranlage mit einer Leistung von 80 kW ist auf drei Gebäude
verteilt und vollflächig in die Dachflächen integriert. Die
konventionelle Aufdach-Montage überzeugt durch die sorgfältige
Gestaltung der Dachränder. Die Übergangsflächen zwischen einzelnen
Dachflächen sind mit farblich angepassten Blechen harmonisch
gestaltet. Die Hülle der insgesamt vier Gebäude wurde gedämmt und
mit Holz verkleidet. Wichtig war den Architekten neben der
Wiederverwendung von Bauteilen auch der Einsatz nachwachsender
Materialien aus der Region. Laut der Jury setzt das Projekt für
„eine nachhaltige Weiterentwicklung des ländlichen Raumes wertvolle
Impulse und zeigt, dass Photovoltaik zu einem ganz
selbstverständlichen Baumaterial einer Gebäudesanierung werden
kann.“
Anerkennungspreise (dotiert)
Die Jury vergab außerdem einen mit 5.000 Euro prämierten
Anerkennungspreis an das Aktiv-Stadthaus in Frankfurt/Main.
Den Planern EGS-plan aus Stuttgart und HHS Planer + Architekten aus
Kassel gelang es laut Jury unter schwierigen städtebaulichen
Randbedingungen ein achtgeschossiges Mehrfamilienhaus mit 74
Wohneinheiten im Effizienzhaus-Plus-Standard zu realisieren. In der
langen Südfassade des Aktiv-Stadthauses wechseln sich
monokristalline anthrazitfarbene Solarmodule mit den
Gebäudöffnungen ab und schaffen so einen interessanten Kontrast zu
der bandartigen weißen Eternitbekleidung und der vertikalen
Holzschalung.
Ein weiterer Anerkennungspreis ging an die Copenhagen International School (CIS) von C. F. Møller Architects in Kopenhagen, bei der eine Photovoltaik-Fassade mehr als fünfzig Prozent des Strombedarfs deckt. Das speziell beschichtet Deckglas der 12.000 Solarmodule im Format 70 x 70 Zentimeter rückt die PV-Technik in den Hintergrund und schafft ein lebhaftes Fassadenbild in wechselnden Farbtönen (siehe Objektbericht unter Surftipps).
Anerkennungspreise (undotiert)
- Wohnhaus Schneller Bader in Tamins von Bearth & Deplazes Architekten, Chur
- Stall B in Tschagguns von Bernhard Breuer – Produktentwicklung, Architektur, Städtebau, Schruns
- Effizienzhaus Plus im Altbau in Neu-Ulm von o5 Architekten BDA, Frankfurt/Main
- Grosspeter Tower in Basel von Planeco, Münchenstein und Burckhardt+Partner – Architekten, Generalplaner, Basel
- Katholische Propsteikirche St. Trinitatis in Leipzig von Schulz und Schulz Architekten, Leipzig
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