Typologie der Wintergärten
Physikalische Definitionen, Arten und Nutzungen
Wintergärten, Glashäuser bzw. mit Glas umhüllte Volumina werden grundsätzlich in Warm- und Kalthäuser unterschieden, haben jedoch auch zahlreiche Mischformen. Eine präzisere Unterscheidung erfolgt deshalb über die Lufttemperatur im Inneren, also den Wärmezustand des Luftvolumens. Diese Glashaus-Typen können vielfältige Formen annehmen.
Gallerie
Die Lufttemperatur wird in Grad Celsius °C gemessen (in den USA
in Grad Fahrenheit °F):
- ein kaltes Kalthaus ohne Temperierung, dessen Temperatur im Winter in den leichten Frostbereich absinken kann
- ein minimal temperiertes Kalthaus, das frostfrei bleibt mit Temperaturen überwiegend zwischen 3° und 12°C
- ein temperiertes Glashaus kann je nach Einstellung auf minimal 5° bis üblicherweise zwischen 12° und 19°/20°C beheizt sein
- ein Warmhaus mit Heizung und konstanten Temperaturen zwischen 18° und 23° bis 25°C sowie aus energetischen Gründen mit wärmegedämmter Tragstruktur und Verglasung
- ein Wohnwintergarten ist dabei letzteres, nämlich ein für den konstanten Aufenthalt von Menschen in behaglichem Klima gehaltener Raum.
Bei öffentlichen Gebäuden wie beispielsweise Schulen, aber auch Verwaltungsbauten, können diese Wintergärten als Atrien und Lichthöfe für Mensa- und Kantinen-, aber auch als Erholungs- und Pausenbereiche sowie transparente Foyers und Lobbies vielfältig genutzt werden. Die vertikalen Wintergärten "sky garden" im Commerzbank Tower, Frankfurt am Main 1997, Foster and Partners, haben Maßstäbe gesetzt.
Passagen, Arkaden und Galerien mit verglasten Dächern und
Glasgewölben wurden im 19. Jahrhundert als luxuriöse Ladenstrassen
sehr beliebt. Legendäre Vorbilder für viele heutige Shopping Malls
sind z. B. die Burlington Arcade in London, 1818, die
Galleria Vittorio Emanuele II. in Mailand, 1878, oder auch
die Mädler-Passage in Leipzig, 1912, alle drei hochwertig
saniert.