Haus aus dem 3D-Drucker
Transportabel, komfortabel und energieautark
Bauteile im Werk vorzufertigen beschleunigt den Konstruktionsprozess erheblich. Das Start-up-Unternehmen Haus.me aus Nevada, das mit Konzepten für autonome Wohnhäuser experimentiert, geht einen Schritt weiter. Die im Ganzen auf einem Tieflader transportablen Häuser werden werkseitig komplett im 3D-Druckverfahren innerhalb weniger Wochen hergestellt und schlüsselfertig geliefert. Die selbsttragenden Bauten sind vollständig möbliert, durch ihre Ausstattung energieautark und damit netzunabhängig – und warten mit einem intelligenten Smart-Home-System auf.
Gallerie
Energieautarkes Haus
Für das mobile Haus aus dem
3D-Drucker werden laut Hersteller weder Fundament noch
Baugenehmigung benötigt, wodurch es auf jeder ebenen Oberfläche
abgestellt werden kann. Es besteht konstruktiv aus einem
Fiberglaskern und einer steifen Polymerverbunddämmung mit einer
Glasfaserverbundbeschichtung. Auch die sechsfach verglasten Fenster
sollen Wärmeverluste reduzieren.
Das Basismodell ist netzgekoppelt, kann aber je nach Bedarf so angepasst werden, dass es unabhängig von bestehenden Versorgungsnetzen genutzt werden kann. Die benötigte Energie wird dann ausschließlich über Solarkollektoren auf dem Dach bezogen, in Lithium-Eisenphosphat-Batterien (LiFePo4) mit einer Kapazität zwischen wahlweise 10 bis 64 64 kWH gespeichert und durch ein intelligentes Lastmanagementsystem kontrolliert. Dadurch werden etwa Lastspitzen reduziert und langfristig eine Energieeinsparung erzielt. Für Notfälle ist zusätzlich ein Generator vorhanden.
Für die autarke Wasserversorgung und Abwasserentsorgung sind Wassertanks mit einem Fassungsvermögen von etwa 2.000 Litern eingebaut, die mit einer Aufbereitungsanlage und einem Kontrollsystem für die Wasserqualität gekoppelt sind. Das Duschwasser wird über ein Rückgewinnungssystem aufgefangen und mithilfe der Reinigungsanlage aufbereitet und als Wasservorrat gespeichert. Ein elektrischer Boiler sorgt für Warmwasser.
Smart-Home-System für Licht-, Luft- und Wärmesteuerung
Nicht nur ressourcenschonende Energieeffizienz war den Planern wichtig, sondern auch Komfort für die Bewohner. Die Helligkeit und Lichttemperatur der LED-Beleuchtung im Innenraum kann entweder per Sprachsteuerung oder direkt über das Smartphone gesteuert werden, ebenso festgelegte Lichtszenen. Auch die Luftqualität wird vom Smart-Home-System ermittelt. So kann mithilfe von Sensoren überprüft werden, wie viel CO2, Feuchtigkeit, Staub, Gerüche oder Schadstoffe sich in der Luft befinden. Das selbstlernende Klimatisierungssystem umfasst eine Wärmepumpe, eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sowie einen elektrokatalytischen Filter. Es kann zusätzlich ein antiallergischer Filter eingeschaltet werden.
Die energieautarken und intelligenten Häuser wurden in
verschiedenen Größen entworfen: Die kleinste Variante mOne mit rund
37 m² ist für ein bis zwei Personen konzipiert; mTwo verfügt über
etwa 74 m² Fläche und eignet sich mit zwei Schlafzimmern für eine
kleine Familie. Die größte Ausführung mFour befindet sich in der
Entwicklung und soll ab Juli 2021 lieferbar sein: Sie soll auf 148
m² drei Schlafzimmer und zwei Badezimmern auf zwei Geschossen und
somit genügend Platz für eine große Familie bieten.
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