_Elektro
Klassische Elektroinstallation und Installationsbus
Gallerie
Die Elektroinstallation in Gebäuden gleich welcher Art umfasst
heutzutage ungleich mehr als nur Strom und Licht. Noch immer
stellen sich nicht wenige Bauherren und auch Architekten unter
Elektroinstallation im Wesentlichen Steckdosen, Schalter und
Leuchten, Sicherungskasten und Hausanschluss
vor. Dies alles gehört nach wie vor dazu, darüber hinaus aber noch
viel mehr.
Eine zeitgemäße Elektroinstallation in Gebäuden jeglicher Art ist
Grundlage und Bestandteil der gesamten Technik im Gebäude,
insbesondere aber der Gebäudeautomation
(auch Gebäudesystemtechnik
genannt), die in den letzten Jahren gewaltige Fortschritte gemacht
hat. Die Installationstechnik bietet heute Möglichkeiten, die man
sich vor zehn bis zwanzig Jahren zum Teil noch gar nicht vorstellen
konnte. Vorangetrieben wurde diese Entwicklung einerseits durch die
Fortschritte der Elektronik und Computertechnik und andererseits
durch die steigenden Bedürfnisse nach
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Komfort
Fernbedienung vieler Funktionen, intelligente Jalousiesteuerungen, automatische Raumtemperaturregelung, Lichtsteuerung und vieles mehr – im Wohnbereich spricht man von „Home Automation“ bzw. vom „Intelligenten Haus“
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Sicherheit
Präsenz- und Bewegungsmelder, Windwächter, Maximumwächter, Einbruch, Brand- und Rauchmeldesysteme, etc.
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Energie- und Kosteneinsparung
Kontrollierte Be- und Entlüftung, Einzelraumtemperaturregelung, tageslichtabhängige Lichtsteuerung, Einbeziehung regenerativer Energiequellen, Wärmepumpen, etc.
Klassische Elektroinstallation und Bustechnik
Hauptaufgabe der Elektroinstallation ist es, die elektrische
Energie mit Hilfe eines mehr oder weniger verzweigten
Leitungssystems sicher und elegant zu den Verbrauchern an
beliebigen Stellen des Gebäudes zu transportieren. Diese Funktion
ist vergleichbar mit dem menschlichen Blutgefäßsystem, das in
ähnlicher Weise Nährstoffe (= Energie) zu den Organen und Zellen
bringt.
Die bisherige „klassische“ Elektroinstallation diente in bestimmtem
Maße immer auch gleichzeitig zur Steuerung der Vorgänge im Gebäude,
einfach durch Schließen (Einschalten der Lampe) oder Unterbrechen
(Ausschalten) des Energiekreislaufs. Mit der Zunahme der Funktionen
und Geräte kann dieses Prinzip aber so nicht mehr weiter verfolgt
werden, da der Bedarf an Kabeln und Leitungen (steigende Brandlast)
und damit der Material-, Kosten- und Arbeitsaufwand immer höher
würde.
Den entscheidenden Durchbruch brachte die Idee, Energie und
Informationen mit getrennten Leitungen zu transportieren. Allen
Bussystemen gemeinsam ist, dass sämtliche Verbraucher (= Aktoren)
mit sämtlichen Befehlsgebern (= Sensoren)
über eine einzige verdrillte Kupfer-Leitung ( = Busleitung)
miteinander verbunden werden. Über diesen Installationsbus (außer
der Kupfer-Leitung gibt es noch andere Medien) laufen, vergleichbar
mit dem menschlichen Nervensystem, nach bestimmten Regeln sämtliche
Steuerinformationen innerhalb des Hauses.
Größter Vorteil gegenüber der konventionellen Installation: Alle
Ein- und Ausgabegeräte können durch Programmierung beliebig
miteinander verbunden werden. So muss bei wechselnden Anforderungen
nicht immer wieder neu installiert werden. Das System kann
umprogrammiert und erweitert werden. Mit dem Verbinden der
Busleitung eines programmierbaren dezentralen Systems (z.B.
KNX,
LON, LCN) und der angeschlossenen Komponenten entsteht ein
Busnetzwerk, mit dem alle Funktionen (Komfortfuntkionen) der
Gebäudes gesteuert werden können.
Abgrenzung zu anderen Systemen
In vielen Gebäuden gibt es noch eine Reihe weiterer Netzwerke, die
zusätzlich in den Gebäuden installiert werden – z.B. Datennetze,
Telefon-(TK-)Netze, TV-Netze etc. Oftmals werden hierfür ebenfalls
Begriffe wie „Gebäudevernetzung“ oder „Heimvernetzung“ verwendet,
so dass diese Systeme nicht selten mit dem Bussystem zur
Übermittlung der Steuerimpulse ( = Bustelegramme) verwechselt
werden. Gemeint ist damit aber meist die „Strukturierte
Datenverkabelung“. Diese Systeme übertragen und verteilen im
Unterschied zu den kurzen Steuerimpulsen des Bussystems große
Datenmengen, z.B. Internet, Telefon, Fernsehprogramme etc. sowie
auch Audio-/ Video-Daten (Multimedia). Die bisher eigenständigen
Netze wachsen mit der Weiterentwicklung der Digitaltechnik künftig
zusammen. Unter dem Begriff „Triple Play“ bieten die
Kabelnetzbetreiber z.B. jetzt schon ein System an, das über eine
Leitung die Nutzung der Dienste Telefon, Internetsurfen und
Fernsehen ermöglicht. Diese Entwicklung ist derzeit stark im Fluss,
sodass hier künftig noch viele Neuerungen zu erwarten sind.
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