_Geneigtes Dach

Gemeinsames Ziel des Architekten Tom Kaden und des Bauherren bei diesem Wohngebäude war eine positive Energie- und Klimabilanz. Entstanden ist dabei ein Passivhaus, dessen Zinkdach sowohl mit einer Solarthermie- als auch mit einer Fotovoltaik-Anlage ausgerüstet wurde. Das Gebäude wird als Gewerbe- und Bürogebäude genutzt und verfügt über eine Grundfläche von ca. 7,50 m x 14,50 m. Über diesem rechteckigen Grundriss entstand eine Holzrahmenkonstruktion in zweigeschossiger Bauweise. Neben der roten Fassade zur Straßenseite, deren Farbgebung sich in den Laibungen an den anderen Gebäudeseiten wiederfindet, wurden in Teilbereichen Rheinzink-Paneele mit einer dreidimensionalen Wabenstruktur verbaut.

Dach
Auffällig und interessant ist die Dachkonstruktion und deren Eindeckung. Das asymmetrische Satteldach hat eine Deckfläche von ca. 150 m². Die Dachneigung wurde auf 22° festgelegt. Konstruktiv besteht der Aufbau von innen nach außen aus Naturfaserputz, einer 12,5 mm dicken Gipskartonplatte direkt auf einer 10 mm OSB-Platte geschraubt.(Sie dient auch dem sommerlichen Hitzeschutz.) Als Sparrenelemente wurden Doppel-T Holzträger mit einer Höhe von 160 mm verwendet und die Zwischenräume mit einer Zellulosefaserstoffdämmung ausgefüllt. Eine nachfolgende 15 mm dicke OSB-Platte wird als Luftdichtschicht verwendet. Die Nähte und Stöße sind hierbei verklebt. Es folgt wiederum eine Sparrenkonstruktion aus KVH 60/240 mm, deren Zwischenräume ebenfalls mit Zellulosedämmung ausgefüllt sind. Nach außen wird die Einblasdämmung durch eine latextierte Holzweichfaserplatte (50 mm) abgedeckt. Ihr folgt eine Konterlattung (30/50 mm). Auf dieser wurde die Systemlattung für ein Quick Step Treppendach angeordnet. Die Zinkelemente des Treppendachs bestehen aus 0,8 mm dickem vorbewittertem Titanzink und haben die Maße von 2000 x 365 mm.

Auf der Südseite der Dachfläche wurden zusätzlich sowohl Solarthermie- als auch Fotovoltaik-Elemente angeordnet. Beide Systeme sind im Dach integriert und bieten neben den technischen Aspekten zusätzliche gestalterische Elemente. Die Dachentwässerung erfolgt über spezielle Traufelemente, die in eine genormte, vorgehängte halbrunde Dachrinne reichen. Auch das Vordach über dem Eingangbereich wurde metallisch eingedeckt. Hierbei fanden Dachschare in Doppel-Stehfalz-Deckung ihre Verwendung. Erwähnenswert sind die harmonisch angepassten seitlichen Verbindungen, die zusammen mit einer zierlichen, vorgehängten Dachrinne verhindern, dass Niederschlagswasser unkontrolliert nach außen abgeleitet wird.

Bautafel