Gegenzuganlagen für komplexe Fassaden

Sonnenschutz aus Seilwinden und textilen Stoffbahnen

Ein von Tageslicht durchflutetes Foyer, ein helles Atrium oder ein lichter Plenarsaal: Der Vorteil moderner Glaskonstruktionen, die öffentliche Nutzungen überwölben und in Szene setzen, liegt auf der Hand. Um die eindringenden Sonnenstrahlen solch transparenter Konstruktionen an heißen Tagen oder auch für bestimmte Nutzungen einzudämmen, sind besondere Materialien und Techniken gefragt. Das sichere Verschatten auch komplizierter Geometrien ermöglichen Gegenzuganlagen: Sie gewährleisten ein faltenfreies Auf- und Abrollen des textilen Sonnenschutzes, ohne auf Gravitation angewiesen zu sein.

Bei der BMW-Welt in München wurde das innen liegende System K_oax vom schwäbischen Hersteller MHZ verbaut.
Komplizierte Geometrien verschattet es dort ebenso, wie schwer zugängliche Fensterflächen.
Durch eine koaxiale Anordnung von Antriebswelle und Tuchrolle wird der textile Sonnenschutz in Form gehalten.

Der Name der Gegenzuganlage K_oax aus dem Hause MHZ ist Programm: Ihr Aufbau ist koaxial. Der Begriff entstand aus der lateinischen Vorsilbe „ko“ und dem griechischen Wort „axōn“, welche übersetzt „zusammen (mit anderen)“ und „Achse, Welle“ bedeuten. Bei prominenten Bauwerken wie dem Berliner Reichstagsgebäude von Norman Foster oder dem Automobilmuseum BMW-Welt von Coop Himmelb(l)au haben sich die Anlagen bereits bewährt. Beide Architekturen zeichnen sich durch komplexe Fassadenformen aus, die maßgeschneidert verschattet werden müssen. Gegenzuganlagen eignen sich jedoch auch gut für den privaten Bereich wie beispielsweise zur Verschattung von Wintergärten.

Das System beruht auf dem synchronisierten Lauf einer Tuch- und einer Antriebswelle, die sich um dieselbe Achse drehen. Beim Ausfahren wird der Behang von der Tuchwelle ab- und das textile Zugelement aufgewickelt. Ein innen liegendes Federelement verbindet die beiden Wellen aus rollgeformtem Stahlblech und kompensiert den unterschiedlichen Wickeldurchmesser von Tuchwelle und Seilscheiben. So nimmt der Wellendurchmesser beim Abrollen des Behangs nicht ab, die Tuchspannung bleibt konstant und eine Faltenbildung wird verhindert.

Mithilfe der Technik lassen sich auch außergewöhnliche Formen wie textile Dreiecke und Parallelogramme realisieren. Auf Wunsch fertigt das Unternehmen individuell nach Maß. Für die Bespannung kann aus über 500 verschiedenen Textilien der hauseigenen Kollektion gewählt werden. Optional erhältlich sind Abdeckungen an der Ober- und Unterseite der Tuchwellen. Für eine vollständige Verdunkelung gibt es spezielle Anlagen mit Seitenführung und Abschlussschiene.

Hersteller: MHZ

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Außen liegender Sonnenschutz s_enn aus Micro-Edelstahllamellen von MHZ an der Fassade des Merck Serono Headquarter in Genf, Architekten: Murphy/Jahn

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