Spritzschaumsystem für die nachträgliche Dachdämmung

Dachabdichtungen von Altbauten sind oft brüchig, undicht und ungenügend thermisch gedämmt. Aus ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten ist eine Instandsetzung oder Sanierung langfristig unvermeidbar. Vor der Sanierung wird jedoch oft der alte Dachaufbau abgerissen, zudem kann der neue Dachaufbau aufgrund seines eventuell höheren Gewichtes zu statischen Problemen führen. Eine Alternative zu den weit verbreiteten Hartschaum-Dämmplatten ist die Dachdämmung mit Polyurethan-Spritzschaumsystemen. Der Vorteil dieses Dämmverfahrens ist, dass sich der mehrlagig mit der Spritzpistole aufgetragene Schaum fugenlos und wie eine zweite Haut dem Untergrund anpasst und dabei kaum eine zusätzliche Gewichtsbelastung darstellt. Mit den Produkten aus der Reihe "Elastopor H" hat das Unternehmen Elastogran ein solches Spritzschaumsystem insbesondere für Sanierungsmaßnahmen entwickelt.

Das Dach einer Turnhalle in Lemförde wurde mit dem Spritzschaumsystem saniert. Im Bild ist das Aufspritzen der ersten Schicht zu sehen.

Mit der Spritztechnik ist zum einen das fugenlose Auftragen auf der gesamten Dachfläche und zum anderen die Abdichtung von kritischen Stellen wie Brüstungen oder Lichtkuppeln möglich. In der Regel muss ein alter Dachaufbau nicht abgerissen, sondern lediglich gereinigt und gegebenenfalls ausgebessert werden, bevor das Aufspritzen des Schaums beginnt. Mit Spritzpistolen und einer mobilen Schäumanlage, deren mittlere Tagesleistung bei ca. 1000 m² liegt, werden mindestens drei Lagen Elastopor H zu je 10 bis 15 Millimetern Dicke aufgetragen. Der zu ca. 96% geschlossenzellige Polyurethan-Hartschaumstoff bildet sich durch das Vermischen von zwei zunächst flüssigen Komponenten. Es entsteht ein reaktionsfähiges Gemisch, das unter Wärmeentwicklung aufschäumt. Als Treibmittel werden CO2 und FKW verwendet. Am Ende der Reaktionsphase beginnt der Schaum zu erstarren und auszuhärten. Nach dem Erstarren der Oberfläche wird abschließend ein UV-Schutzanstrich aufgetragen, der in verschiedenen Material- und Farbvariationen angeboten wird, ebenso möglich ist als Oberflächenschutz aber auch eine Kiesschüttung.

Der Hersteller gibt folgende Werte als Eigenschaften des Schaumstoffes (Elastopor H 1622/1) an:

  • Rohdichte: 60 kg/m³
  • Druckfestigkeit: 0,42 N/mm²
  • Wärmeleitfähigkeit: 0,03 W/(mK)
  • Wasseraufnahme: 1,4 Vol.%
  • Diffusionswiderstandszahl µ: 110
  • Geschlossenzelligkeit: 96 %
  • Wärme-, frost- und temperaturbeständig: von -50 °C bis + 100 °C
  • Chemikalienbeständig gegen schwache Säuren und Basen, Meerwasser sowie Industrieabgase
  • Brandverhalten nach DIN 4102 Teil 1, Baustoffklasse B2, mit und ohne UV-Schutzanstrich
Bis zu 80% Zeiteinsparungen gegenüber herkömmlichen Methoden und bis zu 50% Investitionsersparnisse seien - laut Hersteller - mit dem aufgespritzten Dämmsystem möglich.

Hersteller: Elastogran, Lemförde

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