Seegras als Schütt-, Einblas- oder Stopfdämmung
Dämmstoff aus Neptunbällen
Neptun-, Meer- oder Seebälle sind abgestorbene, durch die Wellenbewegung des Meeres geformte Fasern der Seegraspflanze Posidonia Oceanica. Die 2 bis 10 cm großen, leicht platt gedrückten Kugeln gelten an den Stränden des Mittelmeers als Verschmutzung, deshalb werden sie üblicherweise eingesammelt und entsorgt. Der Architekt Richard Meier fand für den Rohstoff eine andere Verwendung: Er begann daraus Neptutherm herzustellen, eine lose Dämmwolle, die in 15-kg-Säcken geliefert wird.
Bei der Herstellung werden die getrockneten Kugeln aus Seegras in einem einfachen mechanischen Prozess mit geringem Energieaufwand gereinigt und zerkleinert. Übrig bleiben die Seegrasfasern, die eine Art Wolle bilden, die sich mittels Schütten, Einblasen oder Stopfen als Dämmung in Hohlräume einbringen lässt.
Das Produkt ist bauaufsichtlich zugelassen, sein Brandverhalten eingestuft nach Baustoffklasse DIN 4102-B2 sowie schimmelresistent gemäß Klasse 1. Bei einer Einbaudichte von 65 bis 75 kg/m3 beträgt die gemessene Wärmeleitfähigkeit λD 0,039 W/(mK), der Bemessungswert λ liegt bei 0,046 W/(mK). Die spezifische Wärmekapazität erreicht 2,5 KJ/KgK. Das natürliche Dämmmaterial ist diffusionsoffen und bietet wegen der verhältnismäßig hohen Dichte einen guten Schall- und sommerlichen Wärmeschutz.
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