Schule in der SolarCity Linz/A

Ökologisch ausgerichtetes Schulzentrum mit Solarnutzung

Zwischen den Linzer Ortschaften Pichling und Ebelsberg wird seit 1999 die SolarCity Linz errichtet: Das im Süden der Stadt liegende 35 ha große Gebiet ist geprägt durch bestehende Einfamilienhaussiedlungen, kleinere Badeseen sowie die unmittelbare Nähe liegenden Traun-Donau-Auen, eines der größten Biotope Oberösterreichs. Hier entstehen auf Grundlage des Masterplans von Roland Rainer (Wien) 1.300 öffentlich geförderte und nachhaltig erstellte Wohnungen. Zahlreiche Architektenwettbewerbe wurden ausgeschrieben, um neben der ökologischen auch die architektonischen Qualitäten der Siedlung sicher zu stellen. Die Größe der Stadterweiterung verlangte auch nach entsprechenden infrastrukturellen Einrichtungen wie Kindergärten, einem Familienzentrum, Kultureinrichtungen, Seelsorge und einem Schulzentrum.

Im Inneren sorgt eine durchdachte Tageslichtregie für Helligkeit und angenehmes Raumklima

Letzteres befindet sich südlich des Zentrums der SolarCity. Der zweigeschossige Baukörper orientiert sich an der von Roland Rainer konzipierten Zeilenbebauung, er steht rechtwinklig zu einer benachbarten Wohnbebauung, die von Norman Foster (London) entworfen wurde. Im Haupttrakt sind die Grundschulklassen und die Hortgruppenräume untergebracht. Die frei stehende, abgesenkte Einfachturnhalle ist unterirdisch angebunden. Ein Privatgymnasiums mit Dreifachturnhalle folgt in linearer Verlängerung des Bestands. Der gestaltete grüne Außenraum an der Ostseite des Grundstücks geht in die naturbelassene Landschaft des Mühlbaches über.

Solares Bauen
Um eine optimale passive Ausnutzung der Sonnenenergie zu gewährleisten, sind den beiden verglasten Längsfassaden der Schule - mit Abstand zu den Fensterbändern - Sonnenschutzlamellen vorgeblendet. Diese lassen sich je nach Sonnenstand so ausrichten, dass das Sonnenlicht hereinfällt und für passive Wärmegewinne sorgt (Winter), oder dass es ausgeblendet wird und die Innenräume verschattet und kühl bleiben (Sommer).

Die homogene Verteilung des Tageslichts spielt in dem ruhigen Baukörper eine wesentliche Rolle: Eine durchlaufende zweigeschossige Erschließungshalle ist von oben belichtet, so dass Klassen- und Gruppenräume zusätzlich von innen mit ausreichend Tageslicht versorgt werden. Im Sinne der gewünschten Niedrigenergiebauweise verfügt das Schulzentrum über eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und einen Erdwärmetauscher zur Vorwärmung bzw. -kühlung der Quellluft. Das extensiv begrünte Dach ist teilweise begehbar und dient den „Freiluftklassen" als Aufenthaltsraum. Auf dem Dach der Turnhalle hingegen wurden Solarthermiekollektoren installiert, die zur Warmwasseraufbereitung genutzt werden.

Bautafel

Architekten: Michael Loudon, Wien/A
Projektbeteiligte: Anton Harrer, Krems a.d. Donau/A (Statik)
Bauherr: Stadt Linz/A
Fertigstellung: 2003
Standort: Heliosallee 140 - 142, Linz-Pichling
Bildnachweis: Michael Loudon, Wien/A

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