Rehabilitationsklinik in Prissian/I

Barrierefreie Anlage mit physiotherapeutischen Becken

Die Rehabilitationsklink Salus-Center liegt in Südtirol am westlichen Dorfrand von Prissian, unweit von Bozen und Meran. Der Ort liegt 610 Meter über dem Meeresspiegel und besitzt einen mittelalterlichen Kern mit einer ausdrucksstarken Steinbrücke und zwei Burgen, von denen eine im Zentrum und eine am östlichen Rand gelegen ist. Das Gelände des Rehabilitationszentrums hat ein leichtes Süd-Nordgefälle und bietet einen wunderschönen Panoramablick in Richtung Meran.

Der Blick in den Innenhof
Patientenzimmer mit Weitblick
Das Rehabecken

Architekt Mayr Fingerle schuf eine klare Organisationsstruktur, die für alle Patienten eine gute Orientierung ermöglicht und zudem die umgebende Landschaft einbindet. Denn auch seelisches Wohlbefinden ist in einer solchen Einrichtung von großer Bedeutung für die Genesung, es soll ein Ort der Erholung sein.

Erschlossen wird die Klinik von Süden über einen Vorhof und orientiert sich damit an der typischen Erschließung einer Burg. Einzelne horizontal geschichtete Baukörper, entsprechend der inneren Funktionen, gliedern die Anlage. So gleicht ein geschlossenes Sockelgeschoss das abfallende Gelände aus und bietet Raum für die Therapiebereiche: Massage- und Fitnessräume, Schwimmbad und Turnhalle, Aufenthalts- und Therapieräume sowie die Haustechnik. Das Erdgeschoss ist U-förmig und weitgehend verglast. Es öffnet sich nach Süden, nach Norden bietet es einen umfassenden Weitblick Richtung Etschtal und Meran. Hier liegen Empfang, Cafeteria, Verwaltung, Küche und Restaurant sowie verschiedene Aufenthaltsbereiche. Über diesem gläsernen Fugenband kragt der zweigeschossige Bettentrakt aus und hebt sich damit von der Landschaft ab. Er liegt in L-Form entlang der Nord- und Westseite und öffnet sich nach Prissian.

Die Patienten sind in Ein- und Zweibettzimmern untergebracht, die mittig erschlossen werden. Jedem Zimmer ist ein Teil der Terrasse zugewiesen - den schönsten Blick haben die nach Norden gelegenen Zimmer. Die Aufenthaltsflächen sind trotz niedrigen Budgets großzügig, der Innenhof ist mit Birken bepflanzt und teilweise durch die Auskragung überdacht. Bei der Gestaltung der Innenräume, insbesondere bei der Farbgebung, war der Künstler Manfred Alois Mayr beteiligt. So strich er beispielsweise eine recht niedrige Decke im Eingangsbereich, die mit großen Öffnungen für mehr Transparenz und Helligkeit versehen ist, in leichtem Rosa. Die Patientenzimmer stattete er mit orangefarbenen und grünen Vorhängen aus, so dass die Raumstimmungen variabel sind.

Bad/Sanitär
In einer Rehabilitationsklinik ist die Barrierefreiheit aller Bereiche, insbesondere auch der sanitären Anlagen, von großer Bedeutung. Bademöglichkeiten und Duschen müssen schwellenlos ausgeführt sein. Armaturen müssen einfach und mit einer Hand zu bedienen sein. Daher sind sämtliche Waschgelegenheiten mit griffigen und stromlinienförmigen, der menschlichen Hand gut angepassten Einhebelmischbatterien ausgestattet. Alle Bäder verfügen über Bidets, die genauso wie die Toiletten, Duschen und Waschbecken mit seitlichen, an der Wand befestigten Griffen versehen sind.

Die Becken für die Physiotherapie haben flache Stufen und an einer Seite ein durchgehendes Geländer aus Edelstahl; der gesamte Raum ist rutschsicher gefliest. Die Becken sind an keiner Stelle tiefer als 1,50 m; am Rand sind durchgehende Edelstahlrohre zum Festhalten angebracht. Die Beleuchtung erfolgt indirekt über Deckenstrahler.

Bautafel

Architekt: Christoph Mayr Fingerle, Bozen/I
Projektbeteiligte: Primo de Biasi, Bozen (Tragwerksplanung); Atzwanger SPA, Bozen (HKS); Franco Zanotto, Bressanone/I (Elektroplanung)
Bauherr: Salus Immobilien GmbH
Fertigstellung: 2006
Standort: Prissian
Bildnachweis: Christoph Mayr Fingerle, Bozen

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