Punktförmige automatische Brandmelder

Optische Rauchmelder, Wärmemelder, Mehrkriterienmelder

Zu den punktförmigen automatischen Brandmeldern zählen Optische Rauchmelder, Wärmemelder, und Mehrkriterienmelder.

Ionisationsmelder im Alarmzustand
Optischer Rauchmelder im Ruhezustand
Optischer Rauchmelder im Alarmzustand

Optische Rauchmelder

Punktförmige optische Rauchmelder sind die am häufigsten eingesetzten automatischen Brandmelder. Sie können in allen Räumen eingesetzt werden, in denen keine betriebsbedingte Lufttrübung auftritt. Hierzu zählen: Wohnräume, Büros, Hotels und Beherbergungsstätten, Krankenhäuser, Versammlungsstätten, Verkaufsstätten, Ausstellungsräume, Museen, Bahnhöfe und Flughäfen.

Im Brandfall bildet sich durch den thermischen Auftrieb zuerst unter der Raumdecke eine Schicht mit erhöhter Rauchkonzentration. In diesem Bereich sind die optischen Melder anzuordnen. Nach dem Branderkennungsprinzip werden folgende Arten unterschieden:

  • Ionisationsrauchmelder
  • Optische Rauchmelder nach dem Durchsichtprinzip
  • Optische Rauchmelder nach dem Streulichtprinzip
Ionisationsrauchmelder
Der Melder enthält schwache radioaktive Isotope, die zu einer Ionisierung der Luft in der Messkammer führen. In der Messkammer befinden sich zwei Elektroden, an denen eine Gleichspannung anliegt. Die ionisierten Luftmoleküle werden von dem elektrischen Feld der Elektroden angezogen. Der entstehende Ionenstrom wird gemessen und überwacht. Wenn bei einem Brandfall Rauchpartikel in die Messkammer eindringen, lagern sich diese an den ionisierten Luftmolekülen an und bremsen deren Bewegung zwischen den Elektroden ab. Die gemessene Stromstärke sinkt. Wenn der voreingestellte Schwellwert unterschritten wird, geht der Melder in den Alarmzustand. Ionisationsmelder eignen sich  besonders gut für die Erkennung kleiner Partikel unabhängig von deren Farbe. Ionisationsrauchmelder werden aufgrund der hohen Auflagen beim Umgang mit dem radioaktiven Isotopen in der Praxis für Neuanlagen nicht mehr eingesetzt.

Optische Rauchmelder nach dem Durchsichtprinzip

Das von einer Leuchtdiode ausgesendete Licht wird von einer Fotodiode empfangen. Der Lichtstrom sinkt, wenn Rauchpartikel die Luft in der Messkammer trüben. Wird der Schwellwert unterschritten, geht der Melder in den Alarmzustand. Dieses Erkennungsprinzip wird bei punktförmigen Meldern kaum noch angewandt und hat in der Praxis keine Bedeutung mehr.

Optische Rauchmelder nach dem Streulichtprinzip
In einer mattschwarz beschichteten Messkammer sind eine Leuchtdiode und eine Fotodiode so angeordnet, dass keine direkte optische Verbindung besteht und die Fotodiode die Lichtstrahlen der Leuchtdiode nicht empfangen kann. Erst wenn helle Rauchpartikel in die Messkammer eindringen, kommt es zu einer diffusen Streuung des Lichtes, so dass ein Teil der Strahlen auf die Fotodiode fällt. Das erkannte Licht führt ab einem bestimmten Wert zum Auslösen des Brandalarms.

Wärmemelder

Die ersten Wärmemelder bestanden aus zwei federnd gelagerten Metallplättchen, die von einem Lot aus Butter getrennt waren. Wenn die Butter beim Anstieg der Raumtemperatur schmolz, bekamen die Metallplättchen Kontakt und schalteten den Alarmstromkreis ein. Moderne Wärmemelder, auch Thermo- oder Thermodifferentialmelder genannt, haben einen temperaturabhängigen Widerstand, der von einer Elektronikbaugruppe überwacht wird.

Je nach Bauart können die Melder ab einer bestimmten Maximaltemperatur ansprechen oder auch schnelle Temperaturanstiege unterhalb der Maximaltemperatur erkennen und auswerten. Die minimalen statischen Ansprechtemperaturen liegen zwischen 54°C (Klasse A1) und 144 °C (Klasse G).

Wärmemelder reagieren in der Brandentstehungsphase langsamer als Rauchmelder und werden daher vor allem in solchen Bereichen eingesetzt, in denen betriebsbedingt mit einer Trübung der Raumluft z.B. durch Abgase, Dampf o.ä. zu rechnen ist.

Typische Einsatzbereiche sind

  • Küchen
  • Garagen
  • Produktionsbereiche (z. B. Schweißkabinen)
Da sich aufsteigender Rauch in der Brandentstehungsphase schnell verdünnt und abkühlt, gibt es auch in Bezug auf die Raumhöhe deutliche Einschränkungen. Wärmemelder der Klasse A1 können in Räumen bis max. 7,50 m Höhe eingesetzt werden. Bei allen anderen Klassen ist die Raumhöhe auf 6,00 m begrenzt.

Mehrkriterienmelder

Mehrkriterienmelder können mehrere Brandkenngrößen detektieren. Typische Kombinationen sind:
  • optisch-thermische Melder
  • optisch-thermische Melder mit Gasdetektor
  • optische Melder mit zwei Erkennungsprinzipien und zusätzlichem Thermoelement
Den einzelnen Sensoren können je nach Einsatzgebiet verschiedene Wichtungen zugeordnet werden. Wird beispielsweise ein optisch-thermischer Melder in einer Tiefgarage eingesetzt, muss die optische Ansprechschwelle relativ hoch eingestellt werden, weil regelmäßig mit Luftverunreinigungen durch Abgase zu rechnen ist. Wenn zusätzlich ein starker Temperaturanstieg erkannt wird, senkt der Melder die Ansprechschwelle für den optischen Anteil automatisch ab.

Fachwissen zum Thema

Handfeuermelder werden an allen Ausgängen und an den Zugängen zu den Fluchttreppenräumen angeordnet.

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Auswahl und Anordnung von Brandmeldern

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